14.03.2022
Heike König

Motoriktrainer? Wickeltisch! –Wie das Wickeln die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten unterstützen kann

Partizipation beim Wickeln ist sehr wichtig. Das Kind ist kein passiver Partner, sondern es gestaltet die Wickelsituation aktiv mit. Mit gezielten Überlegungen zur Wickelsituation kann sich der Wickeltisch sogar zum wahren Motoriktrainer entwickeln. Beispielsweise, wenn Sie sich an der Entwicklung des Kindes orientieren und die folgenden Punkte im Auge behalten.

Mit diesem Muskeltraining werden die ersten Drehversuche vom Bauch auf den Rücken ab dem siebten Monat sicher einfacher gelingen und das Kind wird bald ganz alleine zum Erfolg kommen. In Rückenlage können Sie nun das Anheben des Kopfes und die Blickwendung nach bewegten Dingen bewusst auf dem Wickeltisch ganz nebenbei mittrainieren.

Ab dem 5. Monat: Bauchlage als Entwicklungsmotor

Sobald die frühkindlichen Reflexe in den ersten Lebensmonaten nach und nach verschwinden, beginnt das Kind zunächst, in Bauchlage den Kopf anzuheben und seine Umwelt auch visuell zu erforschen. Die Kopfsteuerung und die Kontrolle der Kopfbewegungen nehmen rasant zu und bilden die Grundlage für die Entwicklung der weiteren motorischen Grundfertigkeiten. Bereits mit fünf Monaten versucht das Kind, sich auf die Unterarme oder auch die Hände zu stützen und seine kleine Welt noch neugieriger und mit größerem Blickwinkel zu erforschen. Die Bauchlage ist für die kindliche Entwicklung so wichtig, dass Sie es den unter Einjährigen ermöglichen sollten, sie häufiger einzunehmen: Ganz früh können pädagogische Fachkräfte beginnen, das Kind nicht mit dem Rücken auf den Wickeltisch zu legen, sondern zunächst auf den Bauch. Nach wenigen Minuten aktiven Kopf, Nacken- und Schultertrainings das Kind über beide Seiten abwechselnd auf den Rücken drehen. Mit diesem Muskeltraining werden die ersten Drehversuche vom Bauch auf den Rücken ab dem siebten Monat sicher einfacher gelingen und das Kind wird bald ganz alleine zum Erfolg kommen. In Rückenlage können Sie nun das Anheben des Kopfes und die Blickwendung nach bewegten Dingen bewusst auf dem Wickeltisch ganz nebenbei mittrainieren.

Ab dem 12. Monat: Selbst sitzen und die vestibuläre Wahrnehmung

Ab dem zwölften Monat beginnt das Kind je nach individuellem Entwicklungstempo frei und sicher zu sitzen und sein Gleichgewicht zu kontrollieren. Manche Kinder können beides mit zwölf Monaten schon sehr gut. Zeit, das Kind nicht mehr auf den Wickeltisch zu legen, sondern erst mal zu setzen! Nach der „Gerader-Rücken-Übung“ kann sich das Kind nun selbstständig auf den Rücken legen und aktiv am Wickelgeschehen teilnehmen. Dies ermöglicht es dem Kind, seine Muskulatur im Bauchbereich zu stärken und sich beim Aufsetzen einen Überblick über den Raum zu verschaffen. Nun unternimmt das Kind auch seine ersten Gehversuche. Sobald es sicher auf den Beinen stehen und laufen kann, sollten Sie dem Kind unter genauer Aufsicht und nur falls nötig mit etwas Hilfestellung ermöglichen, Treppchen zum Wickeltisch zu nutzen und selbstständig auf den Wickeltisch hinaufzuklettern. 

Ab 18 Monaten: Feinmotorik und Alltagsfertigkeiten

Ab etwa 18 Monaten ist das Kind aktiv am gesamten Wickelgeschehen beteiligt. Viele Kinder können nun schon selbstständig und ohne Hilfe auf den Wickeltisch aufsteigen, sofern Treppchen und geeignete Hilfsmittel vorhanden sind. Auch beim Aus- und wieder Anziehen können viele Kinder schon mitwirken oder es sogar ganz allein oder mit nur wenig Hilfe bewerkstelligen. Sicherlich wird das Kind noch oft Ihre Hilfe brauchen, aber sehr fröhlich und stolz sein bei allem, was ihm selbstständig gelingt. Darum ist es gerade jetzt – in diesem Alter – wichtig, dem Kind möglichst viel selbstständiges Tun zu ermöglichen, auch wenn das vielleicht länger dauern sollte, als wenn Sie selbst mithelfen. Mit solchen kleinen Übungen des täglichen Lebens unterstützen Sie in wenigen „Wickelminuten“ maßgeblich die gesamte motorische Entwicklung.

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