In kleinem Kreis
Es muss nicht immer der Adventsnachmittag oder das Sommerfest mit allen Kindern und Eltern sein. Kleine Zusammenkünfte passen nicht nur besser in Pandemiezeiten, sondern schaffen auch die Möglichkeit für intensiveren Austausch. Man kann sich als Pädagog:in zum Beispiel ein- oder zweimal im Jahr zu einem Familiennachmittag nur mit den Bezugsfamilien treffen, um etwas gemeinsam zu unternehmen.
Baby-Schau
Wenn in Familien Nachwuchs kommt, ist das ein besonderer Moment für alle. Es ist eine hohe Wertschätzung, dem Kindergartenkind die Möglichkeit zu geben, das Geschwisterchen zu zeigen. Laden Sie die Familie mit Baby zu einer gemütlichen, kleinen Willkommensrunde ein. Die Familie und vor allem das Kitakind kann erzählen, was sich alles verändert hat mit Baby.
Kaffeeklatsch am Bollerwagen
Elterncafés müssen nicht zwangsläufig drinnen stattfinden. Einige Kitas haben nicht den Platz dafür. Ein Bollerwagen, bestückt mit einer Decke, ein paar Tassen, einer Kaffeekanne und einer Dose Kekse, lädt zum gemütlichen Treff im Garten oder zu einem Spaziergang unter Familien ein, die ein wenig Zeit am Morgen haben. Das geht, gepaart mit den Hygieneregeln, auch unter 3G klar.
Kompetenz-Kartei
Am Anfang einer Kita-Familienbeziehung lohnt es sich, im Gespräch zu erfragen, ob sich die Eltern vorstellen können, in der Kita aktiv mitzuwirken. Hinter jedem Menschen verbergen sich bestimmte Kompetenzen, Leidenschaften, Hobbys oder auch interessante Berufe. Eine kleine Kartei mit solchen Kompetenzen anzulegen, kann enorm hilfreich sein, um an Lerninteressen der Kinder anzuknüpfen. Das kann alles Mögliche sein, etwa „beherrscht Origami“, „spricht Portugiesisch“, „hat Hühner“, „backt Brot selbst“, „hat einen Friseursalon“, „kennt sich mit Schildkröten aus“, „hat eine Jagdhornsammlung“, „ist Hochhausarchitektin“, „hat einen kinderlieben Hund“ usw. Wichtig ist, zu akzeptieren, dass sich jede:r in seinem bzw. ihrem Maß einbringen darf. Man darf nicht vergessen, dass Familien heutzutage sehr eingespannt sind.
Familienbilder
Eine der einfachsten, aber effektvollsten Methoden ist das Erstellen von Familienbildern. An einem schönen, möglichst zentralen Platz in der Kita hängen Plakate aus, auf denen Fotos von allen für das Kind wichtigen Personen zu sehen sind. Das können natürlich auch Haustiere sein, Freunde oder das Lieblingskuscheltier. Wichtig ist, dass das Plakat die Eltern oder eine besondere Bezugsperson mit den Kindern erstellen. Das kann zu Hause geschehen oder in der Kita bei einem gemeinsamen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen. Wunderbar wäre es, wenn diese Bilder bei Bedarf oder zumindest einmal im Jahr bei einem Familiennachmittag aktualisiert werden. Denn auch Familien ändern sich. Für Kinder ist das ein Stück Zuhause in der Kita und sie merken: „Nicht nur ich bin hier wichtig, sondern auch meine Liebsten“. Und diese bieten so, sichtbar platziert, jede Menge Gesprächsanlass. Ob große oder kleine Familien, Alleinerziehende, Patchwork oder gleichgeschlechtliche Eltern: Die Vielfalt ist groß.
Petra Meinhof, Erzieherin und Leiterin der Kita Trebel im Wendland (Kinderwelt Hamburg gGmbH), Autorin
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