Die Extra-Dosis an Vitamin D
Sowohl für gestillte als auch für nicht gestillte Säuglinge empfehlen die Stiftung Kindergesundheit und die Deutsche Gesellschaft für Kinderund Jugendheilkunde deshalb unabhängig voneinander die tägliche Einnahme von Vitamin D in Form von Tabletten oder Tropfen. Ein Kinderarzt verschreibt den Kindern die angemessene Dosis und nimmt dabei Rücksicht auf besondere Bedürfnisse. Denn beispielsweise zu früh geborene Säuglinge brauchen abhängig von ihrem Gewicht meist eine höhere Dosis an Vitamin D. Wie lange Babys zusätzliches Vitamin D nehmen sollten, hängt davon ab, zu welcher Jahreszeit sie geboren wurden. Für Kinder, die im Winter zur Welt gekommen sind, empfiehlt der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte eine tägliche Dosis an Vitamin D in den ersten 18 Monaten des Lebens. Für alle anderen Säuglinge reicht es, wenn sie das Vitamin im ersten Lebensjahr erhalten. Ob Kinder noch ab dem zweiten Lebensjahr zusätzlich Vitamin D bekommen sollten, muss ein Arzt individuell mithilfe eines Bluttests entscheiden. Der Bundesverband der Kinderund Jugendärzte verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts. Nach dieser haben über 60 Prozent der 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Blut. Einen allgemeinen Richtwert dafür, wie lange Kinder in der Sonne ohne Bedenken Vitamin D tanken können, gibt es nicht. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sollten sich Kinder zwei- bis dreimal in der Woche ohne Sonnenschutz im Freien aufhalten. Aber es gibt ein Limit: Das gilt nur für die Hälfte der Zeit, in der sie einen Sonnenbrand bekämen. Abhängig ist das sowohl von der UV-Strahlung als auch vom individuellen Hauttyp. Bei Kindern mit heller, empfindlicher Haut wären das beispielsweise gerade einmal zwölf Minuten – wobei diese Zahl nur ein Schätzwert ist und Fachkräfte letztlich die Verantwortung tragen, damit Kinder keinen Sonnenbrand bekommen.
Ernährungstipps: Welche Nahrungsmittel enthalten Vitamin D?
Nur wenige Lebensmittel enthalten überhaupt einen nennenswerten Anteil an Vitamin D. Dazu zählen vor allem tierische Produkte. Hier eine kleine Auflistung:
- Hering
- Lachs
- Makrele
- Thunfisch
- Eier (besonders das Eigelb)
- Avocados
- Milch
- Hefe
- Emmentaler
- Gouda
- Pilze
In Margarine oder Säuglingsnahrung wird Vitamin D häufig künstlich beigesetzt. Eben weil gerade in vielen Fischen verhältnismäßig viel Vitamin D (in Form von Vitamin D3) enthalten ist, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit für Kinder bis drei Jahre, ein- bis zweimal pro 14 Tage Fisch zu essen.
Lisa Martin ist Redakteurin bei Klett-Kita
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