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Vielleicht ist es jetzt Zeit für die „Schneeballschlacht“ und danach eine offene Aussprache im Team. Oder das Team richtet den Blick mal wieder auf Positives– und sucht „Schätze im Alltag“!? – Auf diesem Bogen finden Sie diese und andere Methoden, die Teams helfen, eine gemeinsame Basis zu etablieren.
Eine solide Basis ist nämlich der Ausgangspunkt für solidarisches Handeln im Team: Auf das Wissen um gemeinsame Interessen und Ziele gründet sich das Zusammenhalten von Personengruppen. Wenn diese ein Zusammengehörigkeitsgefühl spüren, treten sie füreinander ein und unterstützen sich gegenseitig. Eine wichtige Voraussetzung für funktionierende Kita-Teams! Aber: Diese Solidarität im Team ist kein Selbstläufer, sondern ein immerwährender Prozess, der Aufmerksamkeit und Pflege braucht.
Solidarität im Team muss erfahren werden …
Jedes Team besteht aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Werten und Bedürfnissen, die sie antreiben. Dies wirkt sich auf die Kommunikation, inhaltliche Arbeit und Beziehungen aus. Es gilt, eine Balance zu finden zwischen Wir-Gefühl und Eigenverantwortung. Denn an einem Strang zu ziehen, ist für die Arbeit in einem Team enorm wichtig. Dazu ist es nötig, ein gemeinsames berufliches Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Praxisimpuls:
Diese Methode ermöglicht es Teams, die niederschwellige Wirkmächtigkeit von geschlechtlichen Zuschreibungen anhand praktischer Alltagssituationen zu reflektieren. Die Team-Mitglieder merken, dass sich diese durch einfache Umformulierungen verhindern lassen.
Eine Methode, um eine angespannte Situation zu entschärfen
Wenn ein Konflikt die Zusammenarbeit erschwert und in einer Dienstbesprechung bearbeitet werden soll, haben Team-Mitglieder manchmal Angst davor, was ihnen da abverlangt wird. Machen Sie dann zu Beginn eine „Schneeballschlacht“: Alle schreiben ihre größte Angst in Bezug auf das Thema auf einen Zettel, knüllen diesen zu einem Schneeball und bewerfen sich gegenseitig. Ertönt ein Signal, liest jede und jeder den Text des Schneeballs vor, den sie/er gerade in der Hand hält. Dabei ist meistens festzustellen, dass alle sehr ähnliche Befürchtungen haben und niemand mit seinen Bedenken alleine dasteht.
Nutzen: Offenheit herstellen für eine gemeinsame Lösungssuche
Eine Methode zur Stärkung des „Wir-Gefühls“
Häufig wird in Besprechungen viel Zeit auf Negatives verwendet– eine Jammerkultur breitet sich aus. Wo waren wir als Team in der letzten Woche erfolgreich? Gab es positive Rückmeldungen von Eltern? Oder interessante Lernerfahrungen mit Kindern? Was ist gelungen? Eine kurze Runde unter dieser Fragestellung zu Beginn einer Besprechung schult den stärkenorientierten Blick, verbindet und motiviert. Diese Übung eignet sich besonders für „reife Teams“, die schon länger zu dieser Thematik arbeiten.
Nutzen: Positive Einstimmung auf die Besprechung
Eine Methode, um die Wirkung von Kontaktaufnahmen zu erfahren
Man braucht drei verschiedenfarbige Klebepunkte, beispielsweise rot, gelb und grün. Jede und jeder bekommt einen Klebepunkt auf die Stirn. Der Zufall entscheidet. Niemand kennt die eigene Farbe. Rot bedeutet: Geh mir aus dem Weg, du bist mir gleichgültig! Gelb: Sei höflich, aber bleibe auf Distanz! Grün: Suche meine Nähe! Gehe empathisch auf mich zu! Jetzt gehen alle im Raum herum und reagieren entsprechend. Nach ein paar Minuten können vermutlich alle ihre Farbe erraten.
Nutzen: Durch den Austausch über die Gefühle die Empathie- Fähigkeit Stärken
Eine Methode, um sich besser kennenzulernen
Breiten Sie in der Mitte eines Stuhlkreises eine Decke aus und bitten Sie alle Teammitglieder im Vorfeld darum, darunter ihren Gegenstand zu verstecken. Der Gegenstand soll das Lieblingsspielzeug aus der Kindheit des jeweiligen Teammitglieds sein. Bitten Sie nun, dass reihum ein Gegenstand herausgezogen wird. Alle können raten, welche Bedeutung er haben und zu welcher Person er passen könnte. Wurde der Kollege oder die Kollegin erraten, schildert er/sie dem Team die Geschichte seines/ihres Lieblingsspielzeugs.
Nutzen: Gerade in altersheterogenen Teams wird die unterschiedliche Sozialisation deutlich und bewusst. Dies kann zu mehr Verständnis und Toleranz führen.
Eine Methode, um die Werteorientierung des Teams sichtbar zu machen
Bitten Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, zur nächsten Besprechung den DIN-A4-Ausdruck eines Fotos mitzubringen, das sie unter dem Aspekt geschossen haben: Das ist für mich in der Arbeit in unserer Kita von großem Wert. Schauen Sie sich die Fotos gemeinsam an und finden Sie heraus, was jedem Teammitglied wichtig ist. Welcher Wert steckt dahinter? Gibt es Werte, die allen wichtig sind? Wie können Sie die Werte gemeinsam füllen bzw. „leben“?
Nutzen: Mehr Klarheit über die (gemeinsamen) Werte und die Chance, daraus eine Philosophie abzuleiten, hinter der alle stehen.
Eine Methode, um gegenseitig Wertschätzung zu zeigen
Was schätzen Sie an Ihren Kolleginnen, Ihren Kollegen? Was schätzen die anderen an mir? Schneiden Sie ungefähr tellergroße Sterne, zum Beispiel aus gelbem Tonpapier aus. In die Mitte schreiben Sie jeweils den Namen eines Teammitglieds. Verteilen Sie die Sterne vor Beginn der Besprechung in der Kreismitte. Legen Sie für jede und jeden einen Stift bereit. Laden Sie das Team zu einer „Sternstunde“ ein: Jede und jeder schreibt den Kolleg_innen eine Botschaft, zum Beispiel was sie an ihr/ ihm schätzen, warum sie gerne mit ihm/ihr zusammenarbeiten, warum sie sich gerne an eine gemeinsame Aktivität erinnern usw.
Nutzen: Durch positive Gefühle eine entspannte Teamatmosphäre herstellen.
Christine Betz ist Erzieherin, langjährige Kita-Leiterin und Dozentin in der Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften.
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