Selbstfürsorge der Leitung
Es muss Ihnen als Kita-Leitung bewusst sein, dass Sie selbst einen enormen Einfluss auf die Mitarbeiter:innenmotivation haben und somit eine große Verantwortung tragen. Es ist mit hohen persönlichen Kosten und großem Einsatz verbunden, ein Team zu führen. Um diese Aufgabe daher erfolgreich bewältigen zu können, ist es wichtig, dass Sie zunächst selbst als motivierte Person auftreten und ausreichend Energie und zeitliche Ressourcen haben, den Mitarbeitenden die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie benötigen und auch verdienen.
Hand aufs Herz:
Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal Zeit nur mit Dingen verbracht, die Sie wirklich aus eigenem Wunsch und Interesse heraus getan haben? Auf die Sie sich unbeschreiblich gefreut haben und die Sie glücklich und zufrieden gemacht haben? Viele Leitungen können sich daran gar nicht erinnern, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, die Erwartungen der anderen zu erfüllen: die der Eltern, des Teams oder die des Trägers.
Dauerhaft zufriedener erledigen wir Aufgaben, wenn wir einen ebenso großen Wert auf das Erfüllen tiefster eigener Bedürfnisse legen. Daher sollten Sie achtsam zuhören, was Ihr eigener Körper und Ihr Geist benötigt und dem nachgehen. Dies ist eine Form der Selbstfürsorge und eine Grundvoraussetzung, um auch Erwartungen anderer auf Dauer erfüllen zu können. Denn nur, wenn es Ihnen als Führungskraft von innen heraus gut geht, können Sie dieses Gefühl auch weitergeben und das Team inspirieren. Vom achtsamen Umgang mit sich selbst als Leitung profitieren also auch die Mitarbeitenden, die sich gesund halten und gut auf sich selbst achten und diese Achtsamkeit gleichwohl an die Kinder weitergeben.
Achtsames und gesundes Team
Eine wichtige „Zutat“ für ein belastbares, verlässliches und motiviertes Team ist die Achtsamkeit. Sie umfasst – innerhalb des Teams – den achtsamen und wertschätzenden Umgang miteinander und die Offenheit für die individuellen Unterschiede, die in jedem Team aufeinandertreffen. Konkret geht es darum, dass jede Fachkraft offen ist für die Ideen, Wünsche und Rückmeldungen ihrer Kolleg:innen. Und es geht auch um die gegenseitige Unterstützung im Team, insbesondere bei akuten Konflikten, in schwierigen Situationen – eben immer dann, wenn eine Fachkraft an ihre Grenzen kommt.
Kritische Überprüfung des eigenen Handelns
Die Reflexion der eigenen Haltung und der pädagogischen Praxis im Kita-Alltag ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass professionelles Handeln auch in herausfordernden Situationen gesichert ist. Durch die regelmäßige Reflexion können „blinde Flecken“ aufgedeckt (z. B. unbewusste Vorurteile), reflektiert und gemeinsam aufgebrochen werden. Wichtig dabei ist eine vertrauensvolle und offene Atmosphäre im Team, in dem auch Grenzen der eigenen Belastbarkeit und Überforderungsgefühle gesehen und gehört werden und auch negative Gefühle sowie Fehlverhalten angesprochen werden dürfen.
Erfolgreiches Beschwerdemanagement
Als Leitung müssen Sie diese Situationen erkennen, feinfühlig agieren und herausfinden, was jeder Einzelne benötigt. Das gelingt z. B. durch ein funktionierendes Beschwerdeverfahren. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden regelmäßig die Gelegenheit, mitzuteilen, was sie gerade stört oder womit sie sich gerade unwohl fühlen. Sprechen Sie die Punkte entweder im Einzelgespräch oder in der nächsten Teamsitzung an und finden Sie gemeinsam Lösungen. Wenn Ihre Mitarbeitenden wissen, dass Sie ihre Sorgen und Ängste ernst nehmen und diese beseitigen möchten, ist auch das schon ein großer Motivationsschub. Die gemeinsame Reflexion im Team und ein regelmäßiger Austausch sind jetzt umso wichtiger, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu erschaffen oder zu erhalten.
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