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Es ist schön zu wissen, dass Sorge nicht nur negativ belegt ist (mich um etwas sorgen), sondern auch einen positiven Aspekt hat. Pflege lassen wir sehr jungen Menschen angedeihen, wie neugeborenen und jungen Kindern, zudem auch erkrankten, eingeschränkten, älteren und dadurch pflegebedürftigen Menschen. Auch Pflanzen, Tieren, dem eigenen Körper (Körperpflege) oder Dingen (z. B. einem schönen Holzmöbel) lassen wir regelmäßige Pflege zukommen. In unterschiedlichen Arbeitsbereichen (z. B. Senioren- und Altenpflegewohnheim, Krankenhaus, Geburtsstation, Kindertagesstätte) sind verschiedene Qualitätsstandards festgelegt, wie die Pflege und Fürsorgesituationen gestaltet und die Tätigkeiten ausgeübt und durchgeführt werden sollen.
Die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler (1902–1984) eröffnete nach dem Zweiten Weltkrieg ein Kinderheim für Säuglinge und junge Kinder. Ihr Pflegekonzept beruhte auf der Annahme: Widmet sich eine Pflegerin intensiv einem Kind und führt alle Pflegehandlungen zugewandt, im 1:1-Kontakt aus, wird sich das Kind von dieser Begegnung so gesättigt und befriedigt fühlen, dass es sich in den anderen Zeiten interessiert forschend seiner Umwelt zuwendet und spielt.
Emmi Pikler widerlegte dadurch die Annahme, dass alle Kinder, die in einem Kinderheim aufwachsen, hospitalisiert werden. Kernstück ihrer Pädagogik ist die „beziehungsvolle Pflege“, die die innere Haltung Menschen gegenüber, für die wir sorgen und die wir pflegen, beschreibt. Diese ist geprägt von Achtung, Respekt, Wertschätzung, Behutsamkeit, Feinfühligkeit, Achtsamkeit und Zugewandtheit. Vertrauen in ein jedes Kind zu haben, sich Zeit zu nehmen, ein jedes Kind intensiv zu beobachten und wahrzunehmen, es immer kooperieren zu lassen sind wesentlicher Bestandteil dieser Haltung, die Grundlage der folgenden Ausführungen sein soll.
WISSEN
Das Kind …
… hat die Möglichkeit, eine Bezugsperson für sich allein zu haben. … genießt den intensiven Beziehungsmoment.
… kann etwas über sich und seinen Körper erfahren.
… ist mit allen seinen Sinnen beteiligt und darf selbstständig handeln.
… fühlt sich selbstwirksam.
… lernt Sprache, neue Wörter, neue Begriff e, neue Zusammenhänge.
… erfährt im wechselseitigen Miteinander etwas über die Welt und kann zudem Neues lernen.
… kann mögliche „Schreckmomente“ besser verarbeiten. Beispiel: Mein Kopf klemmt im engen Pulli. Mir wird geholfen und es ist schnell wieder besser.
… erlebt, wie seine autonome Bewegungsentwicklung unterstützt wird.
Impuls
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