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Gerade Kinder unter drei Jahren schwitzen nicht so viel wie ältere Kinder oder Erwachsene. Das ist doppelt gefährlich: Zum einen bemerken wir dadurch vielleicht eine Überhitzung erst später, zum anderen kann sich der Organismus ohne das Schwitzen kaum von selbst abkühlen.
Ein Sonnenstich entsteht durch zu starke Sonneneinwirkung auf den Kopf. Er führt zu einer Reizung der Hirnhäute. Dann bekommen Kinder beispielsweise Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit oder Übelkeit mit Erbrechen und Schwindel. Tückisch: Symptome tauchen oft erst einige Stunden NACH dem Aufenthalt in der Sonne auf.
Eine Wärme- oder Hitze-Erschöpfung bekommen Kleinkinder, wenn sie nicht genug trinken und es zu heiß wird, genauer: wenn ihr Körper nicht innerhalb von 30 Minuten abkühlen kann. Oft bekommen Kinder dann leichtes oder mittelstarkes Fieber (37 bis 40°C). Ein allgemeines Krankheitsgefühl stellt sich ein, die Haut ist oft feucht (kaltschweißig oder feuchtheiß) – anders als beim Hitzschlag.
Ein Hitzschlag ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Jüngere Kinder sind für diese Art von akuter Erkrankung viel stärker gefährdet als Erwachsene. Beides, Hitze-Erschöpfung und Hitzschlag, können nicht nur draußen, sondern auch drinnen in zu warmen Räumen entstehen. Bei einem Hitzschlag besteht ein erhöhtes Risiko für Hirnschäden. Bei Symptomen eines Hitzschlags sollten Sie sofort einen Krankenwagen/ Notarzt rufen.
Die Tages-/Uhrzeit: Gerade im ersten Lebensjahr sollten Babys im Sommer nicht in der direkten Sonne sein. Sonnenhut mit Nackenschutz(!) und Sonnencreme sind selbstverständlich. Was noch? Die Sonnencreme sollte mehrmals erneuert werden, Kleinkinder sollten nur vor 11 Uhr vormittags und abends (sofern sie nicht schlafen) draußen spielen – und dann auch nur im Schatten.
Die Trinkmenge: Wichtig ist, genügend zu trinken. Und die Trinkmenge ist im Sommer höher anzusetzen als die durchschnittlichen Angaben für Kinder in der Fachliteratur. Je jünger ein Kind ist, desto höher (relativ gesehen) ist sein Flüssigkeitsbedarf. Erinnern Sie die Kinder regelmäßig ans Trinken, trinken Sie auch selbst mit und führen Sie regelmäßige Trinkpausen ein.
Die Ozonwerte: Neben dem Schutz vor hohen Temperaturen und Sonneneinstrahlung ist auch der Schutz vor Ozon wichtig. Ozon- und UV-Indices können Sie beispielsweise über die Wetter-Apps Ihres Handys abrufen oder im Internet erfahren. Bei hoher Ozonbelastung sollten Krippenkinder ebenfalls nicht draußen spielen, denn hohe Ozonkonzentrationen treten besonders in der bodennahen Spielzone der Kleinkinder auf. Gerade Babys und Kleinkinder mit ihrem hohen Sauerstoffbedarf nehmen vergleichsweise viel Ozon über die Atmung auf.
Die körperliche Anstrengung: Klar, mal kurz draußen erfrischen und im Planschbecken planschen, das ist möglich. Aber wildes Spielen, Toben und Anstrengung über längere Zeit hinweg: Das sollten Sie an heißen Tagen bei Kleinstkindern vermeiden.
Im Gegensatz zum bekannten Sauerstoff, dessen Molekül aus zwei Sauerstoffatomen besteht, baut sich Ozon aus drei Sauerstoffatomen zusammen. Unter „normalen“ Bedingungen zerfällt Ozon wieder, aber wenn es heiß ist, reichert es sich in der Luft nah über dem Boden an. Grund: Bei Hitzewellen können Pflanzen weniger Ozon absorbieren. Dabei ist die Ozonkonzentration ausgerechnet in sogenannten Reinluftgebieten am höchsten (und weniger in den Städten). Ozon ist giftig, es reizt die Augen und die Atemwege, kann sogar in Verbindung mit Feinstaub zu ernsten gesundheitlichen Schädigungen führen. Bei Kleinkindern kann es zu häufigeren Atemwegserkrankungen führen. Übrigens: Ozon heißt übersetzt das Riechende (von altgriechisch ozein, riechen) und riechen können Sie es auch wirklich: Ozon ist das, was Sie beispielsweise beim Kopieren an älteren Kopiergeräten riechen können.
Ganz klar: Bei Symptomen wie Fieber, Bewusstseinsverlust o. Ä. sind die Eltern zu informieren und ein Notarzt/Rettungswagen zu rufen. Bei weniger heftigen Fällen von Überhitzung kann Folgendes helfen:
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