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Kulturen haben mehr Gemeinsamkeiten als wir denken. Gehen Sie gemeinsam mit Ihren Teamkolleg:innen, Eltern und Kindern auf die Suche nach diesen.
Viele Kinder, viele Kulturen, viele Gemeinsamkeiten: Interkulturalität ist eine Chance, da wir voneinander lernen und über den Tellerrand blicken können – natürlich ohne einander in Schubladen zu stecken. Vielleicht möchte der türkische Junge lieber Käsespätzle als Baklava oder das deutsche Kind isst gerne italienische Pizza statt Kartoffelsalat. Wann denken wir stereotyp und in Schubladen? Ein Gedanke hierbei ist, dass bei einem Fest der Kulturen, jede:r sein Lieblingsessen mitbringt, das nicht zwingend mit seiner Herkunftskultur zu tun haben muss.
Jede Gemeinschaft hat ihre Kultur. Auch die Kita. In dieser Gemeinschaft werden Werte, Symbole und Handlungsweisen für ein Miteinander definiert. Wie sieht unsere Kita-Kultur aus? Beachten Sie dabei die Komponenten der Kulturzwiebel:
„Kinder beginnen ab zwei Jahren Unterschiede in Geschlecht und Hautfarben wahrzunehmen. Dies geschieht erst einmal wertfrei. Dennoch lernen weiße Kinder meist recht schnell, dass sie mit ihrer hellen Haut Teil der Mehrheit sind. Daher ist Hautfarbe etwas, was sie für sich nicht thematisieren müssen, da sie sich durch die Mehrheitserfahrungen bestätigt sehen. Bei Schwarzen Kindern ist das anders. Sie merken, dass sie sich durch die dunklere Hautfarbe von den meisten Kindern unterscheiden. Und sie lernen, dass es sich hierbei um eine Kategorie handelt, die aufgrund der Sichtbarkeit als ständige Projektionsfläche gilt. Dies allein bedeutet Stress. Aber es geht noch weiter. Ab zweieinhalb Jahren beginnen Kinder zu begreifen, welche Hierarchien es gibt und welche gesellschaftliche Anerkennung Kategorien wie Sprache, Geschlecht, Behinderung und eben auch Hautfarben in unserer Gesellschaft haben“ (Ogette 2019, 104). Finde ich mich in der Kita wieder?
„Nun gut, bei nicht wenigen Kitas ist es inzwischen angekommen, dass bestimmte Bücher, Lieder und Spiele rassistisch und damit ein Tabu sind. Aber Identitätsbildung und ein starkes Ich-Gefühl geschieht auch dadurch, dass ich mich in meiner Umgebung repräsentiert sehe“ (Fajembola/ Nimindé- Dundadengar 2021, 105).
Othering (aus dem Engl. Other – „jmd./etw. zum Anderen machen oder andern“) beschreibt Ausgrenzungs- und Zuschreibungsdynamiken, in welchen Fähigkeiten, Eigenschaften u.v.m. von Individuen oder Gruppen als „besonders“ gekennzeichnet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kennzeichnungen oder Zuschreibungen positiv oder negativ gemeint sind, es unterstellt ein Abweichen von der „Norm“. … Auch wenn es „gut gemeint“ ist, Othering diskriminiert, grenzt aus und begrenzt Menschen in ihrem Sein (Ogette 2022, 70).
Fajembola, Olaolu/Nimindé-Dundadengar, Tebogo: Gib mir mal deine Hautfarbe. Mit Kindern über Rassismus sprechen. Beltz 2021
Ogette, Tupoka: Ein rassismuskritisches Alphabet. Cbj 2022
Ogette, Tupoka: exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen. Unrast 2019