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Dass rohe Wurst-, Fleisch- und Fischwaren nichts für Ihre Krippenkinder sind, das wussten Sie natürlich. Aber auch Tiefkühlbeeren sollten Sie vor dem Verzehr nicht einfach „nur“ auftauen lassen. Besser ist es, Tiefkühlobst vor dem Verzehr für etwa zwei Minuten auf über 70 °C oder kürzer auf 90 °C zu erhitzen. Grund: Auf Tiefkühlobst halten sich Keime und Erreger, beispielsweise Novo- oder Hepatitis-A-Viren, sehr gut, sie sind relativ kälteunempfindlich. Vergiftungen, gerade von Kita- und Schulessen, sind bekannt (beispielsweise 2012 durch TK-Erdbeeren aus Übersee – in anderen Ländern gelten oft andere Bedingungen bei der Herstellung und Verpackung von Lebensmitteln als in der EU).
Aber nicht nur Tiefkühlobst sollten Sie erhitzen, auch Sprossen, die normalerweise roh mitgegessen werden, sollten kurz erhitzt werden. Vor einigen Jahren steckten sich mehrere Menschen, die rohe Sprossen verzehrt hatten, mit dem EHEC-Virus an.
Und auch alle tierischen Produkte sollten Krippenkindern niemals roh angeboten werden: vom Ei(-Schnee) im Dessert über rohes Fleisch und rohe Wurst, Tatar, Mettwurst bis hin zu Rohmilch und Rohmilch-Produkten, Räucherlachs, - salami und Sushi.
Zucker ist nicht drin, aber was soll bitte Sucralose sein? Oder Fructose-Glucose-Sirup? Auf den Zutatenlisten ist „Zucker“ nicht sofort als Zucker erkennbar: Saccharose, Dextrose, Raffinose, Glukose, Fruktosesirup oder Fruktose-Glucose-Sirup, Stärke- oder Karamellsirup und Laktose sind ebenfalls Zucker(Arten) und für Kinder unter drei Jahren gleichermaßen ungeeignet. Auch Süßstoffe wie Acesulfam, Aspartam, Cyclamat und Saccharin sind ein No-Go. Zuckeralkohole wie Erythrit und Xylit ebenfalls: nicht geeignet. Und neue, gut klingende Süßstoff Sucralose (E955) beispielsweise soll das Gleichgewicht der bei Kindern empfindlichen Darmflora durcheinanderbringen.
Maltodextrin, bekannt aus Spezialnahrung für Frühchen, Sportler oder generell Menschen, die mehr Kalorien benötigen, hat in „normaler“ Kinderernährung nichts zu suchen: Es ist eine künstlich aus Stärke hergestellte Süße, die nicht nur hochkalorisch ist, sondern auch Magen-Darm-Beschwerden verursachen und den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen kann. In Instant-Tees und Kindermilchen ist es oft enthalten. Beide können neben Maltodextrin noch andere Zucker(-Arten), Süßen und Kohlenhydrate enthalten und sind deshalb ebenfalls nicht geeignet.
Karotten, Äpfel, Trauben, Blaubeeren – toll, oder? Nicht ganz. Kleine, runde Gegenstände, Krümel oder Stückchen können schnell aspiriert, also eingeatmet werden. Sind sie außerdem hart, können sie sich schlechter auflösen und zu Verletzungen an Gaumen, Speise- und Luftröhre führen. Versperren sie die Luftwege, kann es zu Ersticken kommen. In die Lunge gelangt können sie unter Umständen Lungenentzündungen auslösen. Weil gerade jüngere Krippenkinder gern Dinge in den Mund nehmen, beim Essen oft gern sprechen und zum Kauen und Zerkleinern noch keine Backenzähne haben, ist hier die Gefahr besonders hoch. Beeren und Trauben sollten Sie vor dem Servieren darum durchschneiden und/oder pürieren, Trauben außerdem falls nötig entkernen.
Blähende Gemüsesorten (Zwiebel- und Kohlgewächse, Hülsenfrüchte) sind zumindest für Kinder bis zu einem Jahr nicht oder nicht sehr gut geeignet, Lebensmittel mit viel Salz genauso wenig und auch ein hoher Nitratgehalt (Kopfsalat, Rote Bete) oder Oxalate (Spinat, Rhabarber) können für die ganz Kleinen problematisch sein.
Die Vielfalt an veganen Fertigprodukten, einige Pflanzenmilchen und Saitan scheiden hier ebenfalls aus. Genauso Speisen und Lebensmittel, die stark zerkaut werden müssen wie hartes Fleisch, Blattsalat oder Spaghettinudeln (besser: Spirelli). Die komplette Liste mit ungeeigneten Lebensmitteln und Speisen kann niemals ausführlich genug sein und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie finden sie als PDF in unserem Downloadbereich.
Die gesamte Tabu-Liste als Übersicht runterladen auf: www.krippenkinder.de/online-bereich
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