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Eine vitaminreiche Kost für den Speiseplan der Jüngsten kann mit Küchenkräutern gut und günstig gestaltet werden. Zu den gängigen Kräutern gehören zum Beispiel Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Kerbel, Fenchel, Dill. Küchenkräuter enthalten wichtige Vitamine und Mikronährstoffe wie Vitamin B1, B2 und B6, Vitamin C, E und K sowie Provitamin A (Carotine).
Schon 812 n. Chr. hat Karl der Große 89 Heil- und Küchenkräuter benannt. Das „Küchenkräuterwissen“ wurde über die Klostergärten europaweit verbreitet und nach und nach ernährungsphysiologisch eingeordnet. Das gilt bis heute, ganz besonders für Kinder. In den Blättern der Kräuter laufen, kleinen Kraftwerken gleich, biochemische Prozesse wie die Photosynthese ab, ohne die Petersilie, Schnittlauch & Co. gar nicht wachsen können. Deshalb ist die Nährstoffdichte in Kräutern und Gemüseblättern besonders hoch. Sie enthalten reichlich Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und gleichzeitig kaum Kalorien. Kräuter sind eine sehr gute Alternative zu Salz. Sie wirken verdauungsfördernd und appetitanregend.
Auf dem Balkon, auf der Fensterbank oder im Garten kann man gut mit Kindern ein eigenes kleines Kräuterbeet anlegen. Basilikum, Minze, Schnittlauch, Dill, Petersilie, Oregano und Rosmarin gehören zu den Basiskräutern. Beim Pflanzen und Ernten lernen die Kinder deren Aussehen, Geschmack und Geruch näher kennen. Und sie können den Unterschied der Kräuter ebenso fühlen. Das gemeinsame Werkeln und Köcheln erfordert sicherlich noch Geduld und Konzentration, aber es lohnt sich! Die essbaren Blüten des Strauchbasilikums, der Fruchtminzen, des Dills sowie des Schnittlauchs sind eine Farbenfreude und leckere Ergänzung zum Kräuterquark oder dem Eiersalat auf Brot. Im Sommer können die Kinder auf der Wiese im Garten kleine Kraftpakete in Form von Gänseblümchen pflücken. Sie sind nussig lecker!
Die stolze Petersilie ist eines der bedeutendsten Gewürzkräuter. Ursprünglich stammt sie aus dem östlichen Mittelmeergebiet, mittlerweile wurde sie in vielen Ländern kultiviert. Es gibt drei Hauptarten: Glatte Petersilie, Krause Petersilie und Wurzelpetersilie.
Der Geschmack von Petersilie ist würzig, intensiv und „grün“. Glatte Petersilie ist sehr kräftig und kann zu Petersilien-Pesto, Kräuterbutter oder auch Kräuterquark verarbeitet werden. Das mögen und dürfen schon die Jüngsten. Allein die Petersilie hat neben Ölen und Mineralstoffen viele Vitamine zu bieten: Vitamin A, E, B1 + 2 + 3, B 5 + 6 + 9. Besonders wichtiger Bestandteil: Vitamin C. Alle Vitamine sind wichtig für den Energiestoffwechsel und das Immunsystem. Bei den Jüngsten, ab dem sechsten Monat, liegt der empfohlene Tagesbedarf an Petersilie bei 20 Milligramm; bei Kindern zwischen vier und sieben Jahren schon bei 30 Milligramm. Zum Vergleich: Der empfohlene Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 100 Milligramm. 20 Milligramm sind ungefähr eine Handvoll Petersilie.
Der treue Schnittlauch darf ab dem achten Monat gereicht werden. Zu den bekanntesten Rezepten für Kinder gehören neben dem Butterbrot mit Schnittlauchröllchen vor allem Eierspeisen – sei es als Omelette, Eiersalat oder Rührei. Aber auch Kräuterdips, Kräuterbutter, Kräuterquark, Mayonnaise und Kartoffelsalat erhalten durch Schnittlauch eine würzigpikante Note. Wichtige Inhaltsstoffe: Betacarotin, Vitamin B6 + 8 – wichtig für den Energiestoffwechsel. Außerdem: Vitamin C – für das Immunsystem wichtig, und Vitamin K – hält Herz und Knochen gesund.
Am besten eignen sich frische, selbst geerntete oder Bio- Kräuter. Natürlich kann man auch auf die Tiefkühl- oder getrocknete Variante zurückgreifen. Letztere hat allerdings nicht mehr viel an Vitalkraft.
In Ergänzung zu den vorgestellten Kräutergerichten empfehle ich vor allem leckeres Möhrengrün-Pesto sowie Radieschengrün- Pesto. Kinder lieben es zu Nudeln, Kartoffeln oder auch einfach auf ein Weißbrot gestrichen.
Ein spritziges Fruchtminze-Gurkenwasser ist ein erfrischender Durstlöscher aus bunten Elementen und gesunden Vitalstoffen. Die Fruchtminzen wie Erdbeerminze, Ananasminze oder Apfelminze enthalten Saponine, viele Vitamine, Bitterund Gerbstoffe sowie leichte ätherische Öle. In kleinen Portionen sind sie auch für die Jüngsten verträglich. Und sie regen ein regelrechtes Schnupperfieber an. Gut für die Sinne! Der Gurke verdanken wir wichtige Inhaltsstoffe wie Silizium, Calzium, Zink, Eisen, Magnesium, Kalium, Bitterstoffe und B/C-Vitamine.
Zubereitung: ½ Salatgurke ganz fein geraspelt (das setzt verstärkt das Silizium frei) und 3 – 4 Stiele Fruchtminze in einen Glaskrug füllen. Bei Erdbeer- und Apfelminze gern auch ein paar Früchte mit hineingeben. Das sieht lustig aus und macht die Kinder garantiert neugierig auf diesen spritzigen Drink. Ein bis zwei Stunden ziehen lassen und immer wieder mit Mineralwasser neu auffüllen.
Kräutertees sind gut für das Wohlbefinden. Die beliebtesten Kräutertees für die Jüngsten richten sich vor allen Dingen an den Verträglichkeiten aus. Während Fencheltee schon Säuglinge zu sich nehmen dürfen, kommen die Kräutertees erst ab dem 8. Monat zum Einsatz – manche auch noch später. Himbeerblätter, Holunder, Mädesüß, Süßholz, Apfelminze, Erdbeerminze, Salbei, Lindenblüten, Rooibos und Hagebutte eignen sich gut als Grundlage für einen Tee für die Jüngsten. Es gibt aber auch einige Tabus bis zum fünften Lebensjahr. Hier einige Beispiele:
Schwarztee und Grüner Tee enthalten Koffein und sind daher für die Jüngsten nicht geeignet. Pfefferminze ist zwar eine gute Heilpflanze, aber Kinder unter fünf Jahren sollten aufgrund der hohen Anteile ätherischer Öle nicht damit in Kontakt kommen – weder als Tee noch als Ätherische Öle zum Inhalieren.
Kinder zwischen einem und drei Jahren dürfen täglich gern 600 ml Flüssigkeit zu sich nehmen. Dazu zählt natürlich auch der Kinder-Kräuter-Tee. Im Internet sind regelmäßig neue Testergebnisse zu finden (Ökotest, Stiftung Warentest), die auch die Belastung mit Schadstoffen und Bio-Qualität berücksichtigen. Die im Handel erhältlichen Kindertees werden in regelmäßigen Abständen auf Pestizide und sonstige giftige Inhaltsstoffe untersucht.
Idee
Alles gut mischen und zum Schluss mit Gänseblümchen verzieren.
Zwiebeln und Birnen klein schneiden. Öl in einem Topf erhitzen, die Zwiebeln darin andünsten. Tomatenmark, Birnen und Tomaten aus der Dose hinzufügen. 5 Minuten köcheln lassen. Dann Gemüsebrühe und Wasser zugeben. Ein paar Minuten köcheln und ziehen lassen, Basilikum zugeben und alles mit einem Stabmixer pürieren.
Die abgekühlten Eier schälen, einmal längs durchschneiden und das Eigelb mit einem kleinen Löffel herausnehmen. Das Eigelb vorsichtig mit allen anderen Zutatenverrühren und die Masse in die Eihälften füllen. Auf einem Salatblatt servieren, daneben separat eine Scheibe Brot oder ein Brötchen.
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