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Praxis Kita 56/19
„Du bist nicht mehr mein Freund!“ - Konflikte unter Kindern
In einem Haus, in dem viele Mädchen und Jungen täglich miteinander leben und spielen, sind Missverständnisse und Konflikte unumgänglich. Wenn Kinder unterschiedlicher Meinung sind, geraten sie manchmal heftig aneinander − es wird geschubst, geschimpft, gehauen, gebissen und gespuckt.
Dieser Streit stört oftmals das Harmoniebedürfnis von Erwachsenen. Aber „Harmonie entsteht aus überstandenen Konflikten, nicht aus deren Abwesenheit“, schreibt Mechthild Dörfler in ihrem interessanten Beitrag. Lothar Klein vertritt die Meinung, dass die dogmatische Regel „Wir schlagen uns nicht!“ sinnlos ist, weil sie von Kindern, insbesondere von Jungen, nicht eingehalten werden kann.
Körperliche Auseinandersetzung und Kräftemessen sind für Kinder wichtig. Erwachsene müssen dabei unterscheiden, ob es sich um Formen von Gewalt, Aggression oder Kampfspiel handelt. Ebenso wichtig für Kinder ist es, zu lernen, wie sie Konflikte friedlich und verbal lösen können. Wir stellen eine Methode vor, wie Kinder in ihren Konflikten begleitet werden können. Die Methode „In sechs Schritten zur Lösung“ ist im Materialpaket ausführlich beschrieben.
Unsere Ausgabe „Du bist nicht mehr mein Freund!“ gibt vielfältige Impulse, auch die eigenen Strukturen in der Kita auf den Prüfstand zu nehmen. Viele Konflikte sind nämlich auch „hausgemacht“, wenn beispielsweise die Zeitabläufe oder die Nutzung beengter Räumlichkeiten mit vielen Stressmomenten einhergehen. Professorin Dr. Dorothee Gutknecht erklärt in einem Interview, weshalb Beißen nicht zwangsläufig ein Ausdruck von Konflikten sein muss. Jedes Kind hat das Recht, sich in der Kita sicher zu fühlen. Dafür tragen Erwachsene eine hohe Verantwortung. „Wenn Kinder völlig austicken brauchen Kitas externe Hilfen.“ Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christina Adler-Schäfer zeigt Wege auf, die Kita-Teams gehen müssen, um allen Beteiligten gerecht zu werden.
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