Achtung:
Die Konkurrenz ist happig: Sucht man etwa auf Indeed nach freien Erzieherstellen, kommt man, je nach Gebiet, schnell auf 100 Treffer. Ein Paradies für Bewerber: innen, ein Haifischbecken für Kitas und Träger. Wichtig ist hier: Formulieren Sie Ihre Anzeigen so, dass sie aus der Masse an Angeboten herausstechen.
Strategie 4: Active Sourcing
Egal ob auf Jobmessen oder bei Hospitationen an Fachschulen: das persönliche, oder auch Active Sourcing Recruiting zeichnet sich dadurch aus, dass man direkt mit möglichen Bewerber:innen ins Gespräch geht.
Vorteile:
Im persönlichen Gespräch können Arbeitgeber: in und Bewerber:in herausfinden, ob die entsprechende Stelle passend ist und eine Bewerbung/ Einstellung infrage kommt. Fragen können vorab geklärt werden, die Zielgruppe wird zu 100 Prozent erreicht und auch der eigene Marktwert kann gut eingeschätzt werden.
Achtung:
Das persönliche Recruiting ist zeitintensiv. Arbeitgeber: innen müssen sich die Zeit nehmen und somit in Vorleistung gehen. Für das Active Sourcing Recruiting eignet sich am besten eine Person, die die spezifischen Fragen der Bewerber qualitativ beantworten kann. Zudem sind kleine Gimmicks wie Werbeartikel, Präsentationsmappen etc. von Vorteil, um sich von der Masse der Anbieter abzuheben. Allerdings lohnen sich diese Kosten meist nur für größere Träger.
Strategie 5: Website
Eine eigene Website ist das Aushängeschild von Kindertagesstätte und Träger. Dort findet sich eine Vielzahl an Informationen zu Rahmenbedingungen, Personal und Kontaktdaten der jeweiligen Einrichtung.
Vorteile:
Bewerber:innen können sich über die Kita informieren und erkennen schnell, welche Stellen konkret zur Verfügung stehen. Reiter wie „Jobs“ oder „Offene Stellen“ helfen, die entsprechenden Anzeigen zielgerichtet zu publizieren.
Achtung:
Eine eigene Homepage kann mit einem Baukastensystem, oft auch kostenlos, wie etwa mit dem Anbieter Wordpress, erstellt werden. Jedoch auch professionelle Websites von IT-Firmen bieten eine Möglichkeit der Außendarstellung.
Strategie 6: Kreative Alternativen
Eine moderne Möglichkeit bieten offene Bewerbertage, ein Tag der offenen Tür oder Hospitationen.
Vorteile:
Interessierte Bewerber können sich die potenziellen Arbeitsplätze direkt vor Ort ansehen und mit der Leitung, dem Träger und dem Personal sprechen. So können sie besser herausfinden, ob die Stelle für sie geeignet ist. Ist eine Person interessiert, gibt sie ihre Bewerbungsunterlagen beim Träger ab.
Achtung:
Offene Bewerbertage müssen im Vorfeld geplant werden. Oft bedeutet das einen hohen Aufwand. Trotzdem besteht die Gefahr, dass sich am Ende keine interessierten Bewerber:innen melden. Um die Aktionen bekannter und attraktiver zu gestalten, können angestellte Mitarbeiter:innen helfen und die Werbetrommel rühren. Ebenfalls lohnen sich an vielen Stellen mit Prämien versehene Weiterempfehlungsprogramme wie „Mitarbeiter:in wirbt Mitarbeiter:in“.
Saskia Wollner-Jungheinrich ist Erzieherin und Kindheitspädagogin (B. A.). Sie leitet eine Krippe mit sechs Gruppen in Niedersachsen.
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