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Bitten Sie die muslimischen Eltern, Ramadandekorationen mitzubringen – zum Beispiel einen Mond, eine Laterne, einen Ramadankalender, eine Ramadangirlande. Gestalten Sie damit eine feierliche Kreismitte. Für die anschließende Geschichte darf eine Plüschkatze nicht fehlen. Auch Datteln oder Gebetskarten dienen der Veranschaulichung des Themas.
Lassen Sie die Kinder die Mitte des Kreises beobachten und entdecken – Anfassen ist natürlich erlaubt. Stellen Sie gezielte Fragen, um das Interesse der Kinder zu wecken. Verraten Sie dann, dass Sie eine Geschichte zum Ramadan mitgebracht haben.
Die Kinder dürfen es sich gemütlich machen. Lesen Sie dann die Geschichte vor. Die Katze Mia spielt darin eine wichtige Rolle. Während des Vorlesens können Sie die Plüschkatze in der Hand halten und sie passend bewegen.
„Steh auf, Sena! Wir haben Ramadanpost!“, sagt Engin und weckt seine kleine Schwester. Sena reibt sich noch die Augen. Engin ist aufgeregt und rennt schnell ins Wohnzimmer. Sena flitzt hinterher.
Es ist Ramadan – eine besondere Zeit für muslimische Familien. Engin und Sena lieben diesen Monat. Auf die Ramadanaufgaben freuen sie sich besonders. Sie bekommen jeden Tag eine andere Aufgabe per Post: Sie haben schon eine Ramadanecke gestaltet, Ramadanbücher aus dem Regal ausgesucht, auf dem Spielplatz Müll eingesammelt, im Garten einen Baum gepflanzt und Mondplätzchen gebacken.
Die beiden Geschwister sind im Wohnzimmer angekommen. „Schau, Sena! Da liegt unsere Ramadanpost.“ Engin öffnet den Briefumschlag und liest die Aufgabe laut vor:
Ramadan, Tag 18
Meine Lieben,
heute er wartet euch eine wichtige Aufgabe:
Mia braucht frisches Futter, frisches Wasser und ein frisches Katzenklo.
Sie braucht außerdem eure Liebe und eure Aufmerksamkeit.
Viel Spaß mit Mia!
Mia ist die Katze der Familie. Engin und Sena lieben Mia sehr. Heute dürfen sie Verantwortung für ihre Katze übernehmen. Es ist Frühstückszeit für Mia und sie hat einen Riesenhunger – genau wie Engin und Sena! Doch zuerst müssen sie die Katze füttern, denn sie miaut, wenn sie kein frisches Futter bekommt. Engin nimmt das Katzenfutter aus dem Schrank und füllt es in den Futternapf. Mia stupst Engin ungeduldig mit der Nase an. Sie möchte damit sagen: „Ich habe Hunger! Schön, dass du da bist.“ Während Mia ihr Futter frisst, wechselt Sena das Wasser im Wassernapf.
Nach kurzer Zeit ist Mia satt. Jetzt braucht sie ein Nickerchen. Mia zum Schlafen zu bringen, ist gar nicht so schwer. Engin legt sich auf das Sofa und kuschelt mit ihr. Die Katze schnurrt und drückt ihr Köpfchen gegen Engins Hand. Das Anstupsen bedeutet: Ich liebe dich! Dann schläft Mia ein.
Am Nachmittag ist Mia wieder wach und rennt Sena hinterher. So zeigt sie, dass sie mit Sena spielen möchte. „Sollen wir nach draußen gehen, Mia?“, fragt Sena und geht mit der Katze in den Garten. Mia liebt es, mit dem Ball zu spielen. Sena wirft den Ball und Mia rennt hinterher.
Beim Spielen vergeht die Zeit und bald geht die Sonne unter. Mia und Sena gehen in die Küche. Morgen muss Engin nicht zur Schule und Sena nicht in die Kita. Die beiden dürfen länger wach bleiben und am Fastenbrechen teilnehmen. Das Abendessen im Ramadan nennt man auch Iftar.
Die ganze Familie ist jetzt mit den Vorbereitungen beschäftigt. Papa kocht das Hauptgericht, Mama die Suppe, Sena deckt den Tisch und Engin darf den Salat zubereiten. Nur eine mag nicht mithelfen. Sie liegt auf der Fensterbank und schaut nur zu. Weißt du wer? (Mia)
Mama und Papa haben heute fast den ganzen Tag nichts gegessen und getrunken. Sie fasten. Bevor die Sonne aufging, haben sie gefrühstückt. Erst, wenn die Sonne untergeht, dürfen sie wieder essen und trinken. Engin und Sena fasten nicht. Mia auch nicht! Kinder und Katzen müssen nicht fasten. Mia miaut. Sie wartet auf ihr Abendessen. Sena füllt frisches Nassfutter in den Napf. Mia isst schon vor dem Gebetsruf.
Das Abendessen für Sena, Engin und ihre Eltern beginnt mit dem Gebetsruf und dem Bittgebet. Jeder bekommt eine Gebetskarte. Engin fängt an zu lesen:
„Lieber Gott! Alles, was wir essen, ist von dir gegeben. Wir danken dir für das Essen. Ich danke dir für meinen Körper. Ich danke dir für meine Seele. Ich danke dir für meinen Verstand. Ich danke dir für alles.“
Papa spielt den Gebetsruf ab. Mama nimmt eine Dattel in den Mund und bricht ihr Fasten. Das Essen nach dem Fasten nennt man Fastenbrechen. Papa bricht sein Fasten mit einem Glas Wasser. Engin und Sena essen Linsensuppe. „Lecker Mama – ich liebe Linsen!“, sagt Engin.
Nach dem Abendessen beginnt die Familienzeit. Im Wohnzimmer beten alle gemeinsam. Dann dürfen Engin und Sena auf Papas Rücken reiten. Das macht Riesenspaß! Mia rennt hin und her und spielt mit. Die ganze Familie ist glücklich.
Es dauert nicht lange, da ist Mia wieder müde. Sie möchte gekuschelt werden und legt sich mit Engin und Sena auf das Sofa. Mama nimmt aus der Ramadanecke ein Buch und liest den Kindern eine schöne Ramadangeschichte vor. Und schon ist Mia eingeschlafen.
„Ihr habt heute so gut mitgemacht und Verantwortung für Mia übernommen. Ihr habt sie gefüttert, mit ihr gekuschelt und gespielt“, lobt Mama. Engin und Sena bekommen zwei Sterne von Mama. Sena steht auf und klebt die Sterne an die Ramadansterntafel.
Da fällt Engin etwas ein: „Moment, Sena – wir haben eine Sache vergessen! Erinnerst du dich noch genau an die Ramadanaufgabe?“
Sena denkt nach. Was haben die beiden wohl vergessen? (das Katzenklo sauber zu machen)
Kommen Sie nach der Geschichte mit den Kindern ins Gespräch. Die Impulsfragen regen zum Austausch an. Besonders schön ist es, wenn muslimische Kinder aus der Gruppe aus ihrem Ramadanalltag erzählen.
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