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Endlich Frühling! Wird es draußen wärmer, drängt es nicht nur uns Menschen ins Freie, auch die Zecken krabbeln aus ihren Winterquartieren und legen sich wieder auf die Lauer. Die winzigen Tiere sind entgegen einem verbreiteten Irrtum keine Insekten, sondern Spinnen, genauer Milben. Um sich vollständig zu entwickeln und zu vermehren, brauchen Zecken das Blut von Säugetieren, gern auch Menschen. Geeignete „Opfer“ zum Anzapfen finden die Biester überall dort, wo es Sträucher, Büsche, hohe Gräser gibt – sowohl am und im Wald als auch in Gärten und Parks. Als „Wegweiser“ dienen den blinden Blutsaugern dabei die komplexen Sinnesorgane in ihren beiden Vorderbeinen.
Verraten Geruch, Körperwärme und ausgeatmetes Kohlendioxid, dass sich ein geeigneter Wirt nähert, lässt sich die Zecke von diesem im Vorübergehen abstreifen und klammert sich an ihm fest. Anschließend sucht sie seine Oberfläche beziehungsweise Haut nach einer „leckeren“ Einstichstelle ab, wo sie schließlich zusticht und sich festbeißt. Dabei infizieren etliche Zecken – nicht alle! – ihre „Opfer“ mit Krankheitserregern. In Deutschland hauptsächlich verbreitet: Viren, die die sogenannte Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) auslösen, und Bakterien, die eine Borreliose verursachen. Beide Infektionen können schwerwiegend verlaufen, da sie neben anderen Organen auch das Nervensystem attackieren. Ein weiterer Zecken-Irrtum besagt, dass nur die „süddeutschen“ Holzböcke gefährlich seien. Zwar stimmt es, dass praktisch ganz Bayern und Baden-Württemberg FSME-Risikogebiete sind; ebenso mehr oder weniger große Teile von Hessen, Thüringen und Sachsen. Doch ist mit dem Emsland auch eine norddeutsche Region betroffen. Risikogebiet heißt, dass dort bis zu fünf Prozent der Zecken FSME-Viren übertragen können. Borrelien dagegen kann man sich in ganz Deutschland einfangen, nahezu 30 Prozent aller Zecken sind damit infiziert.
Gegen FSME gibt es eine wirksame Impfung, gegen Borreliose nicht. Am besten deshalb Zeckenstichen vorbeugen und bei Spaziergängen sowie Ausflügen ins Grüne:
Außerdem wichtig: Nach jedem Ausflug die Kinder (und sich selbst) nach dunklen Punkten, sprich Zecken, absuchen. Am häufigsten findet man die kleinen Blutsauger dort, wo die Haut dünn und gut durchblutet ist, zum Beispiel in den Kniekehlen, in den Leistenbeugen und hinter den Ohren. Krabbeln die Biester noch, kann man sie abklauben; haben sie sich schon festgesaugt, muss man sie aus der Haut ziehen. Je schneller dies geschieht, desto geringer das Risiko einer Borreliose. Keine Rolle spielt der Zeitfaktor für eine mögliche Übertragung der deutlich selteneren FSME-Viren. Sie gelangen meist unmittelbar mit dem Zeckenstich ins Blut. Ist ein Kind von einer Zecke gebissen worden, sollten die Eltern informiert werden, damit sie eventuell auftretende Krankheitssymptome bei ihrem Kind richtig einschätzen und frühzeitig ärztlichen Rat einholen. Zu den ersten Anzeichen einer FSME gehören Fieber, Kopfschmerzen und Mattigkeit. Eine Borreliose äußert sich anfangs häufig durch die sogenannte Wanderröte – eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle herum.
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