23.03.2023
Tina Scherer

Hygiene im Sandkasten – Tipps und Hinweise zur Sandpflege

Dass Ihr Sandkasten beschattet sein und keine Stolperfallen in der Einfassung aufweisen sollte, ist ja klar. Aber was ist mit dem Sand selbst? Wie hält man ihn sauber_– geht das überhaupt? Lesen Sie hier, was im Sandkasten so alles lauern kann und wie Sie Gefahrenquellen reduzieren können. Die Tipps eignen sich nicht nur für Ihren Kita-Sandkasten, sondern auch für die Eltern der Kinder und den Sandkasten daheim.

Sandkastenbewohner, die vorkommen können

Sandkästen sollten keine keimfreien „Elfenbeintürmchen“ sein. Im Gegenteil: Das kindliche Immunsystem ist darauf angewiesen, sich im täglichen Kontakt mit Keimen aufzubauen und zu stärken. Aber in Maßen! Manche tierischen, pflanzlichen oder Pilzbewohner sollten in Ihrem Kita-Sandkasten besser nicht vorkommen. 


Zusatz-Wissen

Wussten Sie, dass auch in Ihrem Sandkasten – natürlicherweise – fast 900 verschiedenen Tierarten vorkommen? Die meisten davon sind winzig klein.  


3 Tipps für die Sandpflege

Tipp 1:

Täglich: Sichtprüfung! Liegen Blätter, Abfälle, Reste von kaputten Spielzeugen mit scharfen Kanten oder Tierkot herum? All dies sollte regelmäßig, wenn möglich täglich, entfernt werden.

Tipp 2:

Alle 1 bis 3 Jahre: Kompletter Sand-Austausch! Je nach Grad der Verunreinigung und Standort des Sandkastens empfehlen Experten, jährlich oder spätestens alle 3 Jahre den Sand komplett auszutauschen.

Tipp 3:

Regelmäßig: Den Sand auflockern, umgraben, sieben – das machen die Kinder sowieso? Richten Sie doch einen Sandtag ein, bei dem alle mithelfen und Sie auch tiefere Schichten aufgraben.

Infomaterial: Pilze, Sandflöhe und Co.

Sandflöhe:

Erst seit einigen Jahren sind diese kleinen Tierchen auch bei uns in Europa angekommen. Bis zu 10 mm groß werden die kleinen durchsichtigen Flöhe. Mit ihren kräftigen Hinterbeinen können sie richtig weit springen. Das Schlimme dabei: Sandflöhe können sich schnell vermehren, aus einem Floh können in wenigen Tagen einige Tausende werden, die dann den Sandkasten bevölkern. Dann ist ein kompletter Sandwechsel angesagt, anders können Sie die Flöhe kaum wieder loswerden (außer mit chemischen Mitteln, die gesundheitsschädigend sein können). Die Flöhe haben es vor allem auf bloßliegende Haut an Füßen und Beinen abgesehen und hinterlassen hier gerötete Hautstellen, die stark jucken können. Später können bis zu 5 mm große Knötchen entstehen. Wichtig: Eine Tetanusimpfung kann Entzündungen der Bisse verhindern! Grasmilben:

Herbst- oder Grasmilben sind winzige Spinnentiere (bis etwa 2 mm groß und als kleine gelbe, rote oder dunkle Punkte gerade noch mit bloßem Auge zu sehen), die in Europa gebietsweise vorkommen. Die Larven (kaum noch mit bloßem Auge zu erkennen) können stechen und brennende Hautrötungen oder kleine Quaddeln auslösen, die stark jucken. Diese treten etwa 24 Stunden nach dem Einstich oft an dünnen Hautpartien auf oder dort, wo die Kleidung eng anliegt. Der Name „Herbstmilben“ ist irreführend, denn die kleinen Plagegeister haben in der Regel von Juni bis Oktober Saison.

Ameisen:

Klar, Ameisen sind supernützliche Naturbewohner. Nur im Sandkasten wollen Sie sie nicht haben, denn sie versprühen bei Bedrohung ätzende Säure, die für Ihre Kinder sehr unangenehm sein kann. Ein Nest im Sandkasten müssen Sie auf jeden Fall entfernen, es herrscht dann Sandkastenverbot für die Kinder, bis das Nest umgesiedelt ist. Eine mögliche Methode: Stülpen Sie einen mit Holzwolle knapp zur Hälfte gefüllten Blumentopf über das Nest. In der Regel werden ihn die Ameisen gern besiedeln. Nach einigen Tagen können Sie mit einem Spaten das Nest großräumig ausgraben und an einen entfernten Platz umsiedeln

Sporen, Pilze, Pollen:

Menschen, die auf Pollen empfindlich reagieren, haben oft auch gesundheitliche Probleme, wenn Pilze oder Pilzsporen im Sandkastensand vorkommen. Gerade Schimmelpilze sind in Sandkästen selten, sie kommen aber bei Holzumrandungen vor, bei denen das Holz nicht richtig imprägniert wurde. Fallen ihnen Pilze, Beläge oder andere Merkmale im und am Sandkasten auf, sollten Sie ihn nicht mehr bespielen lassen. Tierkot(-Spuren) und Keime:

Tierkot oder Reste (auch Spuren) davon im Sandkasten sind sehr bedenklich. Hier können etwa Fäkalstreptokokken oder Colibakterien enthalten sein, die zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Erbrechen und Durchfall führen können und es auch häufig tun. Aber auch eine Wurm-Infektion ist durch Tierkot oder Spuren davon möglich, etwa mit Katzen- oder Hundespulwürmern, Fuchsbandwürmern oder Madenwürmern.

Giftpflanzen:

Klar, Goldregen, Pfaffenhütchen & Co. haben im Außengelände von Kitas und auf Spielplätzen (schon per DIN-Ausschuss für Kinderspielplätze) nichts zu suchen. Aber auch weniger stark giftige Pflanzen können beispielsweise Hautirritationen oder allergische Reaktionen auslösen: Der Milchsaft von Löwenzahn beispielsweise kann in Zusammenhang mit Sonnenlicht juckende oder brennende Stellen auf der Haut bilden. Und auch Wiesen- und Riesenbärenklau und Ambrosia sind allergen und wachsen vielleicht nicht im, aber in der Nähe des Sandkastens und werden beim Spielen gepflückt. Schauen Sie sich die nähere Umgebung rund um den Sandkasten genau an.

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