26.09.2022
Sibylle Münnich

Hier geht’s zum Elternabend! – Eine Checkliste

Sie laden zum Elternabend ein und es herrscht gähnende Leere im Saal: Damit das gar nicht erst passiert, haben wir Tipps für einen gelungenen Elternabend.

Elternabende bieten Chancen, sich über ein Thema auszutauschen, stecken aber auch voller Herausforderungen. Das geht schon meist mit der Frage los: Wer kommt überhaupt zum Elternabend? Vielleicht können Sie hier die einzelnen Buchstaben von ELTERNABEND zum Ziel bringen.

Einladung:

Wann soll der Elternabend stattfinden? Starten Sie eine Umfrage und gehen Sie neue Wege, wenn die bisherigen nicht funktionieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Elterncafe am späten Nachmittag mit Kinderbetreuung? Denken Sie auch über spannende Einladungen nach. Einladungen sollen neugierig machen und nicht schon mit dem Zeigefinger schulmeisternd klingen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Einladungsweg, der durch die Kita führt und an dem einfache Fragen zum Thema hängen? Oder mit einem Rätsel, mit dessen Lösung man einen Gutschein für ein besonderes alkoholfreies Getränk am Elternabend bekommt?

Leitfaden:

Was ist der rote Faden durch diese Elternveranstaltung? Ein Thema zu erarbeiten braucht immer eine einfache Struktur. Stellen Sie sich diese in der Vorbereitung vor und gestalten Sie zum Beispiel ein ABC zu diesem Thema oder verschiedene Stationen, die sich durch die Veranstaltung ziehen. So haben Sie und Ihr Team auch eine Hilfe, an der man sich orientieren kann.

Team:

Eltern möchten natürlich Expertenwissen, und auch das Team kennenlernen. Eine Elternveranstaltung ist immer eine Chance, dass Eltern Sie von einer anderen Seite kennenlernen. Natürlich können Sie Referenten einladen, doch es empfiehlt sich, dass sich auch das Team präsentiert. Die Eltern erleben Sie mit Ihrem fachlichen Wissen und können Ihnen bei der abschließenden gemütlichen Runde nochmal anders begegnen. Machen Sie sich bewusst, dass die Eltern auf Sie und Ihr Team einen besonderen Blick haben, und teilen Sie Aufgaben im Team auf. Jedes Teammitglied gestaltet einen Teil der Veranstaltung, dieser muss nicht groß sein, jedoch ist eine kompetente, motivierte und positive Durchführung gefragt.

Eigene Einstellung:

Elternveranstaltungen sind Pflichtveranstaltungen. Machen Sie sich bewusst, dass es dies auch für die Eltern ist. Sie haben also alle was gemeinsam! Gestalten Sie diese für Eltern und Sie so gewinnbringend wie möglich und überlegen Sie: Was motiviert Sie? Was brauchen die Eltern? Gestalten Sie Elemente für sich selbst, denn Begeisterung überträgt sich. Ihr Lieblingstier ist eine Giraffe? Hängen Sie ein großes Foto davon auf und leiten Sie damit ein. „Giraffen sind meine Lieblingstiere, was ist das Lieblingstier oder das Lieblingskuscheltier Ihres Kindes?“

Regie:

Als Regisseur:in halten Sie, bildlich gesehen, das Mikro in der Hand. Verteilen Sie vorher schon klar die Aufgaben in Ihrem Team und achten Sie hier auf die Kompetenzen Ihrer Mitarbeitenden. Die kompakte Checkliste zur Präsentation kann dabei hilfreich sein.


Auf einen Blick!

So überzeugen Sie beim Präsentieren

  • Präsentieren Sie sich. Achten Sie hierbei vor allem auf die Schuhe. In welchen Schuhen haben Sie einen guten Halt und fühlen Sie sich gut? Ein gutes Gefühl kommt von Ihrer Basis, Ihrer Bodenhaftung.
  • Ihre Stimme ist wichtig. Nehmen Sie sich vorher zwei Minuten Zeit, streicheln Sie Ihre Stimme und sprechen Sie ganz entspannt einen Nonsens-Text.
  • Stellen Sie Ihre Kernaussagen visuell dar.
  • Planen Sie Redepausen ein. Trinken Sie einen Schluck Wasser, blenden Sie zum Beispiel ein Bild ein oder lassen Sie eine Frage im Raum wirken. Die Zuhörer:innen müssen das Gehörte auch verarbeiten können.
  • Notieren Sie alles Wichtige, auch von anderen, in Stichpunkten und für alle sichtbar.
  • Achten Sie auf das Einbeziehen vieler Sinne. Unterstützen Sie das Gesagte mit Fotos, Klängen, Erlebnissen, Geschmack und Geruch.
  • Al s Moderator:in sind Sie die/der Fragende, nicht nur die/der Präsentierende. Stellen Sie gezielte Fragen und motivieren Sie zum Austausch.
  • Austausch muss geplant werden. Überlegen Sie sich, wie sich Gesprächspartner:innen finden können. Mit Hilfe gleichfarbiger Knöpfe, die verteilt werden oder anhand des Erkennens von gleichfarbigen Kleidungsstücken?
  • Fassen Sie am Ende zusammen, was wichtig war auf der Veranstaltung, zum Beispiel Inhalte, Erkenntnisse und schöne Momente!

Nachgefragt:

Fragen Sie nach und fassen Sie das Gehörte zusammen. Stellen Sie auch Begriffe zur Diskussion. Was versteht jede:r Einzelne darunter? Schreiben Sie dazu einen Pauschalbegriff auf, wie zum Beispiel Schiff, und lassen Sie diesen malen. Wetten, dass viele verschiedene Schiffe zu sehen sind, von Luxuslinern, über Schlauchboote bis hin zur Segeljacht!

Abwechslung:

Passives Zuhören und aktives Tun ist wichtig, denn meist haben alle schon einen langen Arbeitstag hinter sich – Eltern wie auch Fachkräfte. Teilen Sie die Veranstaltung in einen 25 Minuten Takt ein: 25 Minuten Zuhören – 25 Minuten aktives Tun (Austausch oder Erleben) – 25 Minuten Zusammenfassung und Abschluss.

Beteiligung:

Sie stellen eine Frage in den Raum und keine:r antwortet? Das kann passieren, da ist der Austausch in kleinen Gruppen vielleicht einfacher. Hier ist meistens die Hemmschwelle, etwas zu sagen geringer. Jede Kleingruppe kann von einer Fachkraft begleitet werden.

Erlebnisse:

Heute wieder nur gespielt? Was heißt spielen eigentlich und welche Kompetenzen werden hier gefördert? Lassen Sie die Eltern etwas aktiv erleben, das verschafft oftmals neue Perspektiven.

Nonverbal:

Sprache kann Brücken bauen, Bilder aber auch. Ein Bild sagt sehr viel aus und so kann auch anhand von Fotos oder Bildern ein Thema erarbeitet werden. Gerade wenn unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, kann ein Foto auch eine Brücke sein, um sich einem Thema zu nähern. Wie wäre es daher mit einer Bildergalerie, um ein Thema darzustellen?

Diskussion:

Unterschiedliche Meinungen und Ansichten verschaffen neue Perspektiven. Daher können Diskussionen sehr belebend sein. Um ein Ergebnis zu erzielen, sind ein Zeitplan und eine Struktur hilfreich, zum Beispiel Fragen – Antworten – Ergebnisfindung, jeweils 10 Minuten.

Ende gut, alles gut:

Beenden Sie eine Elternveranstaltung immer positiv. Das Ende wird immer mit nach Hause genommen. Eine schöne Geschichte oder ein inspirierender Gedanke schicken die Eltern positiv gestimmt nach Hause!

Achtung:

Das Webinar „Präsentieren am Elternabend“ finden Sie hier: www.klett-kita.de/webinare - Für Praxis Kitaleitung- Leser:in mit 50 % Preisvorteil!

Sibylle Münnich leitete schon so manchen Elternabend. Dabei war ihr die Mischung aus Erleben und Zuhören immer besonders wichtig.

 

Ihnen hat dieser Beitrag zum Thema „Hier geht’s zum Elternabend! – Eine Checkliste“ gefallen? Weitere Tipps, Wissenswertes und Ideen finden Sie in unserem Praxis Kitaleitung. Hier bestellen!

Diese Produkte könnten Ihnen auch gefallen:

Bitte warten Sie einen Moment.