Da war etwas Unheilvolles hereingebrochen, gegen das die Erwachsenen wehrlos zu sein schienen: Corona heißt es! Längst sind die Kinder nicht mehr nur Zuschauer, welche Erzieher:innen erlebten, die plötzlich nicht mehr vorlesen, singen oder kuscheln wollten. Oder die auf einmal wegen etwas, das Quarantäne heißt, unverhofft eine ganze Woche mit Mama und Papa zu Hause spielen durften. Inzwischen müssen sie sich als direkt Betroffene mehrmals in der Woche ein Wattestäbchen in die Nase schieben lassen, ob sie wollen oder nicht. Und nun sollen sie womöglich noch geimpft werden, damit sie die Krankheit nicht bekommen, vor der alle Angst haben.
Im ersten Pandemie-Jahr erschienen Broschüren, in denen Kindern mehr oder weniger kindgerecht beigebracht werden sollte, was Viren sind und wie man sich vor dem bösen Coronavirus z. B. durch Händewaschen und Niesen in die Armbeuge schützen kann. Die Grundstimmung war ernst und belehrend.
Wir in unserer Kita waren viel zu geschockt, um Inhalte der Pandemiebekämpfung spielerisch zu erarbeiten. Der Gedanke, es schließlich doch zu tun, kam ungeplant. Es galt, für ein Kind unserer Kita ein Abschiedsfest zu organisieren. Das Mädchen wünschte sich neben kiloweise Süßigkeiten und einem leckeren Kuchen eine Kinder-Disco.
Aber hallo, war Tanzen auf engem Raum, noch dazu für Ungeimpfte, nicht verboten?
Pandemiebekämpfung spielerisch erarbeiten
Die Idee war geboren, spielerisch dafür Sorge zu tragen, dass die Party unter Einhaltung der geltenden Bestimmungen risikofrei durchgeführt werden konnte.
Die älteren Kita-Kinder, darunter das Mädchen, dessen Abschied wir feiern wollten, stürzten sich geradezu in die Arbeit, Impfpässe mit QR-Code, Namenszug und Teststreifen herzustellen, denn selbstverständlich galt für alle Kinder über 4 Jahre die 2G+- Regel, wonach vor Betreten der Disco ein aktueller Negativtest vorgezeigt werden musste.