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Vorab: Was macht die Persönlichkeit der Leitung aus? Zunächst sind das die eigenen Charaktereigenschaften und Wesensmerkmale. Mit diesem Kern gestaltet man die Beziehung zu sich selbst und zu den Menschen im Umfeld. In Resonanz mit dem Inneren und Äußeren arbeitet und lebt sie. Es gibt also innere Faktoren, die bestimmen, wie die Leitung ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Talente im Beruf einsetzt. Gleichzeitig wirken Motivationen aus dem Umfeld auf sie ein. Es kann Gründe geben, weshalb Menschen die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln möchten. Es lohnt aber die Überprüfung, ob diese intrinsisch oder extrinsisch motiviert sind. Rennt die Leitung vor allem fremden Zielen nach, entwickelt sie den besten Nährboden für persönliche Verunsicherung in sich.
Wie schnell ist eine Leitung mit diesem Dreiklang in ihrem Arbeitsleben konfrontiert:
Macht dieser Vorgang im Arbeitsleben glücklich oder wenigstens zufrieden? Vermutlich nicht. Deshalb sollte die Leitung bei solchen „Verlockungen“ in sich hinein spüren, ob das, was von außen auf sie zukommt und von ihr verlangt wird, tatsächlich eine Berechtigung hat. Wenn sie hier in vorauseilendem Gehorsam agiert, eifert sie fremden Zielen nach, die gar nicht zu ihrer Persönlichkeit und ihrer Art und Weise, die Leitungsrolle und Aufgaben auszufüllen, passen. Natürlich stehen Menschen im Beruf immer wieder einmal vor neuen Herausforderungen, für deren Bewältigung sie sich noch Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen sollten. In dem Sinn lernen wir lebenslang und bleiben offen für neue Erfahrungen. Geht die Tendenz jedoch in Richtung einer steten (Selbst-)Optimierung, ist die Gefahr groß, dass die Leitung in Unruhe und stetem inneren und äußeren Umtrieb arbeitet. Statt in der Tätigkeit ein stabiles, nach innen orientiertes gutes Selbstwertgefühl zu entwickeln, misst sie sich und ihre Arbeit vor allem an fremden Werten. Dabei ist sie stärker, wenn sie nicht perfekt ist! Weshalb? Wenn sie ihre Schwachstellen akzeptiert oder sogar liebend integriert, gibt ihr das die Freiheit, immer neue und kreative Lösungen bei Herausforderungen zu finden. Es geht dann weniger um ein Richtig und ein Falsch und auch nicht um ein Gut und ein Schlecht.
Deshalb lohnen sich bei der Überprüfung von Zielen immer die Antworten auf zwei Fragen:
Möchte die Leitung in guter Übereinstimmung mit sich selbst und ihrem Umfeld arbeiten, lohnt sich das Bewusstsein für die folgenden 5 Bereiche:
Ist die Leitung sich dieser Qualitäten bewusst, kann sie bewerten, wie zufrieden oder unzufrieden sie in diesen Bereichen ist. Sie ist dabei ihr eigener Maßstab für das Anpacken einer Veränderung, sodass sie sich zu diesen Facetten ihres Arbeitslebens eigene und damit echte Ziele setzt. Ein Beispiel zur Umsetzung:
„Ich bin soweit fit in meinem Beruf und verfüge über die wichtigsten Kenntnisse und Handlungskompetenzen für meine Leitungsaufgabe. Ich merke aber, dass meine Kreativität über der ganzen Bürokratie immer mehr verloren geht, das möchte ich ändern. Ich möchte mir gezielt Inseln für meine Kreativität in meinem Arbeitsalltag schaffen.“
„Ich bin als Leitung verantwortungsbewusst und hilfsbereit. Mir ist wichtig, dass ich ein ruhender und zuverlässiger Pol für das Team bin. Mich ärgert aber, dass manche Mitglieder sich um nichts kümmern und nicht über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Vielleicht biete ich denen zu viel an und müsste sie mehr in die Selbstverantwortung nehmen.“
„Ich kenne aus meiner Biografie, dass ich als Kind nicht Nein sagen durfte. Machte ich deutlich, dass ich etwas nicht will, galt ich als trotzig und wurde mit Ignoranz bestraft. Noch heute sage ich öfter mal ja, obwohl ich nein meine. Ich will daran arbeiten, zu meinem Nein zu stehen, unabhängig davon, wie andere darauf reagieren.“
„Ich vertrete in der Regel mir wichtige Dinge in meinem Beruf. Ich bereite mich auf Diskussionen und wichtige Entscheidungen, die zu treffen sind, gut vor. Manchmal habe ich dennoch den Eindruck, dass ich, wenn es einmal hoch hergeht, nicht mehr von anderen richtig verstanden werde, und dass ich mich selbst bei Leitungsfragen nicht mehr klar durchsetzen kann. Ich will einmal gezielt beobachten, was in solchen Situationen genau passiert und wie ich mich verhalte, und mir dazu ein Feedback von einer Vertrauensperson einholen.“
„Ich mag meine Aufgaben als Leitung. Ich hätte gleichzeitig gerne mehr Zeit für mein Privatleben, das kommt immer mehr zu kurz. Ich überlege, ob ich in meiner Tätigkeit etwas reduziere und will mich dazu beraten lassen.“
Auf den Punkt gebracht: Mit 5 Fragen die 5 Bereiche in Bewegung setzen
Ein Manifest wird eigentlich (vor allem in der Politik) für die Öffentlichkeit geschrieben. In dieser Übung bekunden Sie eine Absichtserklärung für mehr Power und Klarheit als Leitungspersönlichkeit – nur einmal ganz für sich selbst. Darin benennen Sie 5 Paragrafen, in denen Sie die für Sie wichtigsten Punkte in je einem Satz beschreiben.
Ein Beispiel zur Umsetzung:
Anja Mannhard, Geprüfte Personalfachkauffrau und Ausbilderin IHK, staatlich anerkannte Lehrlogopädin und Erzieherin, Referentin, Personzentrierte Beraterin, Autorin, Illustratorin. Als Autorin veröffentlicht sie Artikel, Bücher, Lernspiele sowie Kinder- und Jugendbücher.
Mannhard, Anja: Biografiearbeit. Die innere Schatzsuche. Scorpio 2021
Mannhard, Anja: Ich bin mir wichtig! Die 8 Schlüssel einer glücklichen Erzieherin. Cornelsen 2019
Mannhard, Anja: Powerfrau Erzieherin. Auer 2020
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