Spielfahrzeuge
Das Interesse an Fahrzeugen ändert sich im dritten Lebensjahr im Hinblick auf die Detailtreue. Kinder unterscheiden Lastwagen, Radlader, Bagger, Müllauto und andere mehr, wenn diese so aussehen wie „in echt“.
Ob ein Fahrzeug aus Holz, Kunststoff oder Metall sinnvoll ist, hängt auch davon ab, wo die Fahrzeuge benutzt werden. Für den Sandkasten ist Kunststoff die bessere Wahl. Stabil müssen alle sein, einfache und leicht zu bedienende Funktionen erhöhen den Spielreiz und wecken Interesse an nachvollziehbaren technischen Details.
Comics oder Figuren auf aufgeklebten Bildchen haben auf Fahrzeugen ebenso wenig verloren wie Abbildungen auf Baubechern, Sandeimern, Schaufeln und Ähnlichem. Diese unnötigen Zusätze bei der Gestaltung bedeuten eine Reizüberflutung und lenken vom Wesentlichen ab. Kinder benötigen eine Struktur, die sich auch in der Gestaltung von Spielmaterialien zeigt. Solche Verzierungen bedeuten keinen Mehrwert und transportieren zudem eine Verniedlichung des Kinderspiels, die eine das Kinderspiel nicht ernst nehmende Grundhaltung transportiert. Betreuungseinrichtungen haben eine Vorbildfunktion und ihre Professionalität zeigt sich auch im besonderen Augenmerk auf Ästhetik und Gestaltung. Durch klare Formen und Farben wird zudem eine Reizreduzierung erreicht.
Tretfahrzeuge
Die Fortbewegung laufend auf einem Rutscher fällt Kindern nun leicht und der nächste Entwicklungsschritt kann kommen: das Treten mit Pedalen auf einem Dreirad oder einem anderen Tretfahrzeug. Diese Änderung vom „laufenden“ Anschieben auf die Pedale mit abwechselndem Druck der Füße ist gar nicht so einfach. Den Bewegungsablauf können Kinder zunächst durch Unterstützung mit einer Schiebestange erfahren. Ist diese Koordination erstmal verstanden, muss nur noch ausdauernd geübt werden und dem selbstständigen Fortkommen steht nichts mehr im Wege.
Rollenspiel-Utensillien
Mit etwa zwei Jahren beginnt die Rollenspielphase, die während der gesamten Vorschulzeit einen breiten Raum einnimmt. Kinder schlüpfen in verschiedene Rollen und ahmen beobachtete Situationen aus ihrem Alltag nach, die sie miteinander verknüpfen und interpretieren. So wird ihr aktuelles Verständnis von der Welt sichtbar. Wichtig für dieses Spiel sind der Erwachsenenwelt nachempfundene Utensilien wie Ladenkasse, Puppenwagen, Kinderküche … Bei allem ist auf eine gute Qualität und einfache Funktion zu achten. Vielfach spielen Kinder am liebsten auch mit Original- Gegenständen.
Spielzeug zum Sortieren und Zuordnen
Die Feinmotorik und das Erkennen von Zusammenhängen entwickeln sich weiter und Spielzeug zum Sortieren und Zuordnen wird interessant. Dazu gehören Einlegepuzzles und verschiedenes Sortiermaterial, bei dem nach Formen und Farben unterschieden wird und die Teile entsprechen eingesetzt oder geordnet werden. Das erfordert genaues Schauen, Feinmotorik, Geduld und Ausdauer.
Und grundsätzlich …
Unabhängig von der Art des Spielzeugs gilt: Es ist besser, etwas Hochwertiges und damit Langlebigeres anzuschaffen, auch wenn die Ausgabe erst einmal größer ist, als Minderwertiges, das schnell unansehnlich wird und kaputt geht. Außerdem sollte die Art der Nutzung möglichst offen sein, also Phantasie und Kreativität der Kinder anregen. Die Art des Materials hängt von der Art und vom Ort der Nutzung ab: Was nass wird und/oder draußen zum Einsatz kommt, ist sinnvollerweise aus Metall oder Kunststoff, nicht aus Holz. Das Design sollte klar, angenehm fürs Auge, nicht kitschig und der Funktion entsprechend gestaltet sein. Und schließlich ist ein guter Mix aus hochwertigem Spielzeug und „Zeug zum Spielen“, also Alltagsgegenständen und Verbrauchsmaterialien, sinnvoll. Das „spiel gut“-Siegel ist eine der wichtigsten und renommiertesten Auszeichnungen für gutes und pädagogisch wertvolles Kinderspielzeug in Deutschland.
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