02.07.2019
Marion Bischoff
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Pünktlich schließen – was Sie tun können, damit Eltern ihre Kinder rechtzeitig abholen

Erleben Sie und Ihr Team das auch in der Einrichtung? Eigentlich hätten Sie bereits geschlossen, aber noch sind einige Kinder da. Für niemanden ist die Situation einfach. Ihre Mitarbeiterinnen müssen länger bleiben, die Eltern sind gestresst und kein Kind freut sich, als Letztes abgeholt zu werden. Wie Sie Ihrem Team den Rücken stärken, die Eltern unterstützen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, und die Unterstützung des Trägers gewinnen, erfahren hier in einer Beitrags-Zusammenfassung.

Die entsprechenden Materialien (M4; M5) finden Sie in KOMPASS Kita-Leitung.

Was Sie tun können, damit Eltern ihre Kinder rechtzeitig abholen

In jeder Einrichtung kommt es vor, dass Eltern ihre Kinder nicht rechtzeitig abholen. Handlungsbedarf besteht, wenn die Situation für alle Beteiligten untragbar wird, zum Beispiel für die Erzieherinnen, die unbezahlte Überstunden leisten müssen, oder für Eltern, die beim Abholen großem Stress ausgesetzt sind. Je nach Situation können Sie Folgendes tun, um eine gute Lösung für alle zu finden:

1. Einzelfälle: nicht berufstätige Eltern

Holen die Eltern ihr Kind, auch nach mehrmaligen Hinweisen seitens Ihrer Mitarbeiterin, immer noch zu spät ab, hilft ein persönliches Gespräch weiter. Bitten Sie die jeweilige Gruppenleiterin, einen Termin zu vereinbaren und geben Sie ihr den Gesprächsleitfaden (M 4) mit. Seien Sie beim Gespräch anwesend, wenn Ihre Mitarbeiterin dies wünscht.

2. Häufige Fälle: berufstätige Eltern

Stellt sich nach den Befragungen und Gesprächen heraus, dass viele Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit zu spät kommen, müssen Sie sich Gedanken über neue Öffnungszeiten machen, sofern die Eltern den Betreuungsschlüssel nicht erhöhen können. Beteiligen Sie die Eltern und den Träger bei der Lösungsfindung. Laden Sie beide zu einem Elternabend ein. Nutzen Sie dazu die Mustereinladung (M 5) und den Musterbrief (M 6). Führen Sie den Elternabend so durch, dass alle Beteiligten die Situation aus ihrer Sicht schildern können. Darauf aufbauend arbeiten Sie gemeinsam an einer Lösung.

3. Einzelfälle: berufstätige Eltern

Sind nur einige wenige Eltern betroffen, denen es aus beruflichen Gründen nicht immer möglich ist, ihre Kinder pünktlich abzuholen, kann natürlich nicht alles umstrukturiert werden. Sprechen Sie die Situation dennoch an. Bitten Sie die Eltern zu einem persönlichen Gespräch. Schildern Sie ihnen, welche Möglichkeiten es von Ihrer Seite gibt, das Problem zu lösen. Auch in dieser Situation wäre es möglich, eine
Tagesmutter anzufragen, die Randzeitenbetreuungen übernimmt. Besprechen Sie im Team, ob ein leicht veränderter Dienstplan Abhilfe schaffen könnte. Vielleicht erklärt sich der Träger bereit, die zusätzlichen Überstunden zu vergüten.

In dieser Situation sind vor allem die Eltern in der Pflicht, nach einer Lösung zu
suchen. Gibt es Familienmitglieder, Freunde oder Babysitter, die aushelfen könnten? Vielleicht kann noch einmal mit dem Arbeitgeber über die Arbeitszeiten gesprochen werden? Kann der Betreuungsschlüssel angehoben werden? Und vielleicht kann der Elternbeirat einbezogen werden, um zu fragen, ob es Eltern gibt, die die Kinder übergangsweise mitnehmen könnten.

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