23.07.2019
Miriam Pohl
Gettyimages/Ben Gold

Führungsverantwortung in der Praxis – 5 Ideen für die ersten Monate

Sie haben die Leitung einer Kindertagesstätte übernommen und sind bereits einige Tage in Ihrer neuen Position tätig. Wie es gelingen kann, Ihr Team in den ersten Monaten und darüber hinaus zielgerichtet und transparent zu führen und Führungsverantwortung zu übernehmen, zeigen folgende Ideen.

Text: Miriam Pohl, Bild: Gettyimages/Ben Gold

Führungsverantwortung: Idee 1 – wertschätzende Morgenroutine

Bereits kleine Taten zeigen große Wirkung. Ihr Dienst als Leitung beginnt jeden Morgen um 8 Uhr. Einzelne Teammitglieder decken aber bereits ab 7 Uhr den Frühdienst ab.

Verschwinden Sie nicht gleich in Ihrem Büro, sondern nutzen Sie die Gelegenheit, die Kolleginnen in ihren Gruppen persönlich zu begrüßen. So signalisieren Sie Interesse, nehmen Stimmungen wahr, können Informationen zum Tag persönlich weitergeben und bekommen gleichzeitig ein kurzes Feedback zu vielleicht bereits eingetroffenen Mitteilungen, Krankmeldungen etc. am Morgen. Und das Schöne ist, es kostet meist nicht mehr als 5–10 Minuten Ihrer Zeit.

Führungsverantwortung: Idee 2 – anerkennende Worte

Vor allem in der Anfangsphase sind anerkennende Worte wichtig. Nehmen Sie deshalb Teil an Elternaktionen, Projekten oder kleineren Angeboten, die Ihre Mitarbeiterinnen anbieten. Kleine anerkennende Worte, wie zum Beispiel „Die Idee mit dem Luftballon war toll!“ oder aber einfach nur „Danke“ wirken bei jedem Menschen motivierend.

Machen Sie sich bewusst, wie wichtig es ist, Anerkennung zu bekommen. Wünschen Sie sich dies nicht auch? Wichtig ist, dass Sie authentisch bleiben und Ihre Worte angemessen sind. Wenn Sie sich bewusst darauf einlassen, werden Sie erstaunt sein, in wie vielen Momenten ein kurzes, ehrliches Feedback möglich ist und welche positiven Auswirkungen dies im Team haben kann.

Führungsverantwortung: Idee 3 – transparente Tagesordnungspunkte

Machen Sie die Tagesordnungspunkte für die jeweils nächste Teambesprechung stets transparent, zum Beispiel anhand eines Aushangs im Mitarbeiterzimmer. Geben Sie Ihrem Team die Möglichkeit, diese um eigene Themenwünsche zu ergänzen.

So können sich alle vorbereiten, eigene Ideen einbringen oder sich eigene Gedanken zu den genannten Tagesordnungspunkten machen. Dann kommen auch Entscheidungen viel schneller zustande.

Führungsverantwortung: Idee 4 – gegenseitige Wertschätzung

Nutzen Sie einmal einen etwas anderen Einstieg in eine Teamsitzung oder einen Konzeptionstag. Bitten Sie jede Kollegin, jeweils eine positive Eigenschaft für eine andere Kollegin auszuschreiben oder zu benennen. Dies schafft Verbundenheit und stärkt das Miteinander.

Auch Sie als Leitung sollten sich nicht ausnehmen und jeder Mitarbeiterin ein positives Feedback geben. Gleichzeitig sind auch Sie dankbar für die Rückmeldungen, die Sie bekommen werden.

Führungsverantwortung: Idee 5 – gemeinsame Visionen

Natürlich müssen Sie als Leitung eine Richtung vorgeben und eine Zielsetzung verfolgen. Sprechen Sie diese regelmäßig in Teamsitzungen an. So rufen Sie sie immer wieder ins Bewusstsein und können Ihre Arbeit daran ausrichten.

Beginnen Sie eine Sitzung zum Beispiel mit dem Gedanken von Konfuzius: „Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, so ist es sinnlos, gemeinsam Pläne zu schmieden.“ Fragen Sie Ihre Kolleginnen, welche Gedanken Sie mit diesem Zitat verbinden. Kommen Sie miteinander ins Gespräch. Signalisieren Sie Ihrem Team, dass alle an einem Strang ziehen sollten und es Ihnen wichtig ist, dass jeder dabei jedoch auch seine individuellen Fähigkeiten, Vorlieben, Wünsche und Zielsetzungen einbringen kann, um das Gesamtziel zu verfolgen.

Jedes Teammitglied kann sich dann zum Beispiel einige Minuten Zeit nehmen und seine Visionen auf Karten schreiben, die dann im Team vorgestellt werden. Oder Sie verwenden das Plakat „Welche Ziele verfolge ich mit meiner Arbeit?“, auf das Sie Satzanfänge schreiben, wie zum Beispiel:

– In meiner Arbeit als Erzieherin ist mir wichtig, dass …

– Ich möchte Kinder auf ihrem Weg begleiten, weil …

– Ich habe meinen Beruf gewählt, da …

Jede Kollegin darf anschließend der Reihe nach eine Karte ziehen und den Satz für sich stimmig ergänzen. Befestigen Sie die Karten an das Plakat. Dies ist eine schöne Idee, um mehr voneinander zu erfahren und das Teamgefühl zu stärken. Lassen Sie das Plakat im Teamzimmer hängen. So haben alle die gemeinsamen und auch individuellen Ziele stets vor Augen. Das motiviert und verleiht der täglichen Arbeit immer wieder Sinn.

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