Der kleine Spatz hat Hunger – Geschichte zum Vorlesen
Unsere heimischen Singvögel erfreuen uns zu jeder Jahreszeit: Den Frühling kündigen sie uns durch ihr Zwitschern und ihren intensiven Nestbau an. Im Sommer können wir ihre emsige Nachwuchsaufzucht beobachten und im Herbst lässt ihr Gesang uns an vergangene Sommertage denken. Im Winter hingegen brauchen die gefiederten Freunde unsere Unterstützung, da das Nahrungsangebot für sie recht dürftig geworden ist. Doch wie sollen unsere Kinder Empathie für die Singvögel wie Spatz, Amsel und Co. entwickeln, wenn sie noch nicht einmal deren Namen kennen? Mit dieser Geschichte lernen die Kinder die Namen der Vögel kennen.Text: Aline Kurt
Bild: ©natchapohn/GettyImages
Der kleine Spatz hat Hunger
Der Herbst ist da: Die Blätter fallen von den Bäumen. Tag für Tag wird es kälter. Manchmal regnet und stürmt es. Auch die Vögel draußen in der Natur spüren, dass der Winter näher rückt. Als ein starker Windstoß eine alte Tanne kräftig schüttelt, schreckt der kleine Spatz hoch: „Huch, ist das kalt! Ich glaube, ich sollte mir bald etwas zu fressen suchen. Wenn der Winter kommt, wird es immer schwieriger, Futter zu finden.“ Schon flattert der Spatz los und macht sich auf die Suche.
Die Amsel und der Apfel
Während er über die Gärten fliegt, entdeckt der Spatz plötzlich einen anderen Vogel. Es ist eine Amsel. Sie scheint genüsslich irgendetwas zu futtern. Das möchte sich der Spatz genauer ansehen. Er fliegt zu der Amsel hinab. „Was frisst du denn da?“, will der Spatz wissen. „Das ist ein halber Apfel. Den hat wohl ein Mensch verloren“, erklärt die Amsel. „Eigentlich mag ich am liebsten Würmer und Insekten. Aber inzwischen ist es so kalt geworden, dass ich kaum noch welche finden kann.“ Der Spatz fragt: „Gibst du mir ein Stück von deinem Apfel ab?“ Doch die Amsel schüttelt den Kopf und dreht sich weg. Schade! Der Spatz muss sich wohl etwas anderes zu essen suchen. Er mag ja am liebsten Körner und Samen – ob es davon noch welche zu finden gibt?
Die Meise hat einen Tipp
Während der Spatz noch überlegt, landet plötzlich eine Meise neben ihm. „Hallo Spatz, was machst du denn für ein trauriges Gesicht?“, will die Meise wissen. „Ich habe entsetzlichen Hunger und die Amsel will mir nichts von ihrem Apfel abgeben“, antwortet der Spatz. „Ich habe gute Nachrichten für dich“, sagt die Meise. „Der Kindergarten Kunterbunt hat heute ein Vogelhäuschen aufgestellt und ganz viele leckere Körner hineingelegt. Komm mit, ich zeige dir, wo du das Vogelhäuschen findest.“ Das lässt sich der Spatz nicht zwei Mal sagen. Schnell flattert er der Meise hinterher.
Auf zum Vogelhäuschen
Als die beiden Vögel das Vogelhaus erreichen, herrscht dort schon reges Treiben. Viele Vögel kommen gern zur Futterstelle. Auch der Spatz und die Meise picken sich die besten Leckereien heraus. Ein Rotkehlchen beobachtet die Neuankömmlinge von einem Zweig aus. Als es sieht, wie sich die beiden das Futter schmecken lassen, muss es lachen: „Wir Vögel schimpfen manchmal über die Menschen, weil sie überall ihren Müll liegen lassen. Aber wie ihr seht, tun uns die Menschen auch Gutes. Manche von ihnen denken an uns und stellen im Winter Futter für uns bereit.“ Der Spatz und die Meise nicken. Zeit zum Antworten bleibt nicht, denn schließlich haben die beiden Vögel großen Hunger. Doch eines ist sicher: Zum Vogelhaus werden sie bestimmt wiederkommen
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