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Sicher haben Sie in Ihrer Kita viele Kinderbücher. Aber sind diese Bücher auch divers? Immer mehr pädagogische Fachkräfte suchen Lesematerial, in dem die gesamte Gesellschaft abgebildet ist – und nicht nur das, was viele als „normal“ bezeichnen. Wir haben uns aufgemacht und nach Werken gesucht, in denen man Menschen mit körperlicher Behinderung wiederfindet. Dabei war es uns wichtig, dass die Personen weder klein gemacht noch als „anders“ etikettiert werden – auch „Othering“ genannt. Die Behinderung sollte nie im Vordergrund der Geschichte stehen, aber dennoch grafisch für die jungen Betrachter:innen zu erkennen sein, damit ein Austausch darüber möglich ist.
Im ersten Artikel der zweiteiligen Serie stellen wir Ihnen zwei Bücher vor, die zeigen, dass Menschen mit Behinderung Teil unseres Alltags sind. „Komm, wir zeigen dir unsere Kita“ ist für Kinder ab zwei Jahren, „Ellas Elfentanz“ ist ein Vorlesebuch für Kinder ab vier.
Constanze von Kitzing
Carlsen Verlag 2021
13 Euro
Hier ist aber was los! Das Wimmelbuch „Komm, wir zeigen dir unsere Kita“ führt durch eine offene, bunte Kindergarten-Welt. Von der Garderobe bis in den Außenbereich, von der Küche bis zur Turnhalle. Und überall gibt es etwas zu entdecken. Das Wimmelbuch nimmt uns mit zu vielen verschiedenen Kindern mit ganz unterschiedlichen Familienkonstellationen, Vorlieben und körperlichen Voraussetzungen.
Durch Sprechblasen erfährt man mehr über die einzelnen Kinder. So hat ein Kind in der Turnhalle einen kleinen Unfall. Auf der letzten Seite erzählt es seiner Mutter beim Abholen davon und zeigt ihr seine Beule. Es gibt viele kleine Protagonist:innen, die Spannendes erleben. Auf die Betrachter:innen wartet einen spannende Suche und gleichzeitig können sie sich leicht mit den Kindern im Buch identifizieren. Denn alles und jede:r hat hier seinen Platz, egal ob Patch-Work-Familie oder Kind mit Prothese.
Und das ist auch das Schöne an den Büchern von Constanze von Kitzing: Jede Seite zeigt Vielfalt. Ganz unaufgeregt und natürlich. Ein Buch mit diversen Illustrationen, für alle, die ein realitätsnahes Abbild der heutigen Gesellschaft suchen und für alle junge Leser:innen, die neugierig auf die Kita sind oder ihren eigenen Kita-Alltag verarbeiten möchten.
Annika Klee, Stella Eich
Jupiter Mond-Verlag 2022
21 Euro
Ella ist ein schüchternes Mädchen und geht in die erste Klasse. Heute ist ein ganz besonderer Tag: Die Lehrerin vergibt die Hauptrolle für das Theaterstück. Wer wohl die Elfe spielen wird? Ein paar Hände schnellen in die Höhe, doch Ella ist sich unsicher: Ist sie der Rolle gewachsen? Bevor es zu spät ist, nimmt sie all ihren Mut zusammen und hebt ihre Hand …
In „Ellas Elfentanz“ geht es um Mut und darum, eigene Ängste zu überwinden und sein Selbstbewusstsein finden. Dass Ella im Rollstuhl sitzt, wird in der Geschichte zur Nebensache. Auf den Illustrationen ist der Rollstuhl zwar gut erkennbar, doch auch er überlässt Ella die Bühne. Die Mitschüler:innen und die Lehrerin sehen Ella als individuelle Person und definieren sie nicht über ihren Rollstuhl. Im Vordergrund steht ein junges Mädchen, das die gleichen Ängste und Zweifel hat, wie alle anderen auch. Und das über sich hinauswächst.
Gerade durch das fehlende „Othering“ sticht dieses Kinderbuch heraus und macht jede Büchersammlung ein Stückchen diverser. Durch die detailreichen Illustrationen haben die Leser:innen dennoch die Möglichkeit, Fragen zu dem Rollstuhl oder zu Ellas Behinderung zu stellen. Auch, wenn Ella bereits in die Grundschule geht, kann das Buch gut für Kinder ab vier Jahren vorgelesen werden. Ella ermutigt die Leser:innen, an sich selbst zu glauben und Neues zu wagen – und damit können sich viele identifizieren.
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