Als Übergänge werden zunächst einmal die Wechsel eines Kindes von einer Betreuungs- und Bildungssituation in eine andere bezeichnet – von zu Hause in die erste Betreuung außerhalb der Familie; wenn das die Kindertagespflege ist, danach in die Kita, die Grundschule, die weiterführende Schule …
Das gute Gelingen des ersten Übergangs, der Eingewöhnung in die Kindertagespflege (oder Krippe oder Kita), ist besonders wichtig, da das Kind hier meist noch sehr jung ist und die Erfahrungen, die es hierbei macht, auch auf spätere Übergangssituationen wirken können.
Neben diesen großen Übergängen gibt es auch die kleinen Übergänge, die jeden Tag stattfinden. Etwa die Hälfte des Tages verbringt ein kleines Kind mit diesen sogenannten Mikrotransitionen: vom Ankommen über Wechsel vom Spielen zum Aufräumen, von Aktivitäten zu Mahlzeiten, vom Wachsein zum Schlafen, von drinnen nach draußen …, bis schließlich zum Abholen. Auch diese kleinen Übergänge müssen gut gestaltet werden, durch Strukturen und verlässliche Abläufe, aber auch Flexibilität, durch kleine Rituale und Feinfühligkeit für die Bedürfnisse eines jeden Kindes.
Wie die großen und die kleinen Übergänge gut gelingen, welche Rolle Eltern dabei spielen, welche Übergangsmodelle es gibt, was Übergangsobjekte für Kinder bedeuten, warum das Zeitverständnis der Jüngsten noch ein ganz anderes ist als unseres – all dies lesen Sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe. Im Ratgeber zeigt Renate Rustemeyer, wie Kinder auch bei ihrer Ernährung immer wieder Übergänge erleben. Und Rosy Henneberg fühlt sich in eine Zweijährige ein: Wie würde sie vielleicht ihre Eingewöhnung schildern, wenn sie schon so sprechen könnte wie eine Erwachsene?