08.07.2021
Claudia Hohloch

Umweltschutz in der Kita – In 4 Schritten zu mehr Nachhaltigkeit

Waldtage, Ausflüge, Bienenwochen – natürlich ist das Thema Natur & Umwelt in Ihrer Arbeit präsent. Aber es soll nicht einfach bei Projekten bleiben, sondern Umweltschutz soll nachhaltig im Alltag gelebt werden!

Veränderungen auf dem Weg zur umweltfreundlichen Kita erscheinen nicht immer so einfach: Verschiedene Interessen müssen vereinbart, Gegebenheiten beachtet werden. Der Träger, das Team und die Eltern müssen ins Boot geholt werden. Das kann eine Herausforderung sein, denn der pädagogische Alltag bleibt auch nicht stehen. Auf den folgenden Seiten finden Sie praktische Tipps, wie der Prozess angestoßen werden kann – am besten gehen Sie in 4 Schritten vor.

1. Abstimmung mit dem Träger

Da der Träger die Verantwortung für eine Einrichtung trägt, ist dieser von Anfang an mit einzubeziehen. Es kann gut sein, dass der Impuls zur umweltfreundlichen Kita sogar vom Träger selbst kommt. Sollte dies aber nicht der Fall sein, informieren Sie den Träger und stimmen Sie sich mit ihm über die Möglichkeiten ab. Denn der Träger trägt nicht nur die Verantwortung, er stellt auch notfalls das erforderliche Budget zur Veränderung zur Verfügung oder unterstützt Fortbildungsmaßnahmen in diesem Bereich.

Abhängig davon, wie umfangreich Sie das Thema Umweltschutz im Kindergarten angehen möchten, kann es übrigens notwendig sein, das Leitbild der Kita anzupassen – und auch dies erfordert die Zustimmung durch den Träger.

2. Auseinandersetzung im Team

Vielleicht haben Teammitglieder selbst schon die Anregung gemacht, den Kita-Alltag umweltfreundlicher zu gestalten. Oder Sie haben nur darauf gewartet, dass eine Person die Idee in die Teamrunde einbringt. Damit dieses spannende und vor allem wichtige Thema sinnvoll und dauerhaft umgesetzt werden kann, muss es intensiv im Team angegangen und eine mögliche Umsetzung besprochen werden. Nur wenn sich alle einig sind und an einem Strang ziehen, kann das Team viel bewegen.

Dabei gilt es, wichtige Fragen zu klären: Welches Know-how haben wir schon, wo brauchen wir vielleicht eine Fortbildung? Wie viel Budget benötigen wir und wie beziehen wir die Eltern ein?

Durch das Beantworten der Fragen und die Dokumentation bekommt das Projekt Hand und Fuß – und was bisher nur als Idee existierte und aufwendig gewirkt hat, wird überschaubar und gut zu bewältigen.

3. Einbeziehen der Eltern

Im Kindergartenalltag wird üblicherweise an den Elternabenden und durch Elternbriefe über laufende Projekte informiert. Da das Thema Umweltschutz dann die meisten Früchte trägt, wenn die Kinder Gelerntes aus dem Kindergarten auch zu Hause wiederfinden, ist es ratsam, dazu einen eigenen Informationstermin anzusetzen.  In einer solchen Runde können Eltern dann ihre Fragen stellen, aber vielleicht auch noch selbst Anregungen und Ideen mit einbringen. Vielleicht ist eine der Eltern Imkerin und kann sich einen Kita-Besuch vorstellen? Vielleicht gibt es einen Förster unter den Eltern, der die Kinder zu einem Waldausflug mitnimmt? Manchmal sind auch handwerklich begabte Eltern dabei, die gern ein Insektenhotel mit den Kindern bauen möchten. Auf Anfrage werden sich sicherlich einige Eltern finden, die Sie gern bei Ihrem Projekt tatkräftig unterstützen! Und der große Vorteil dabei: Bringen sich die Eltern selbst hier auch mit ein, werden sie mit mindestens genauso viel Eifer wie ihre Kinder an das Thema Umweltschutz herangehen!

4. Umsetzung mit den Kindern

Kinder stecken voller Ideen. Bezieht man die Mädchen und Jungen mit ein, blühen sie auf, fühlen sich wertgeschätzt und werden emotional gestärkt. Die Kinder können von Anfang an ihren Ideenreichtum mit einfließen lassen: zum Beispiel zum Start des Projekts durch eine Kinderkonferenz. Hier können sie ihr bereits vorhandenes Wissen einbringen und eigene Ideen zur Umsetzung nennen.

Die Ideen in diesem Buch sind darauf ausgelegt, dass Kinder die Natur und die Umwelt kennenund schätzen lernen. In dieser Runde – oder zum Beispiel im Morgenkreis – kann dafür die Schatzkiste eingeführt werden, vielleicht schon mit dem ersten Mitbringsel zum Thema Umweltschutz. Oder aber auch mit Marie und Nick, den beiden Stabpuppen, die die Kinder mit ihrem Umweltschützer- Know-how auf ihrer Reise zum Umweltschützer begleiten werden.

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