- Shop
- Ökotopia
- Akademie
- Klett Kita Welt
- Jobbörse
- Schnäppchenecke
Vieles ist Ihnen noch fremd, wenn Sie neu als Leitung in eine Einrichtung kommen: die Kinder, die Kolleginnen und Kollegen, aber auch die Eltern. Alle sind gespannt, wie Sie ihre Tätigkeit ausüben und ob Sie etwas verändern werden. Eltern haben Erwartungen, aber auch Ängste. Denn alles Neue schafft zunächst Unsicherheit. Sie sollten von Beginn an einen guten Kontakt zu den Eltern aufbauen. Nehmen Sie sich die Zeit, die eine gute Erziehungspartnerschaft braucht. Bereits im Vorfeld können Sie die Eltern auf sich aufmerksam machen. Gestalten Sie einen ausführlichen Steckbrief, in dem Sie sich vorstellen. Er sollte neben Name und Qualifikation auch etwas darüber aussagen, was Ihnen in der Leitung wichtig ist. So erfahren die Eltern bereits im Vorfeld etwas von Ihnen. Wenn die Eltern die Kita in der Pandemie gerade nicht betreten dürfen, verteilen Sie den Steckbrief in Papierform oder schicken Sie ihn als E-Mail an alle. In Ihren ersten Arbeitstagen sollten Sie nicht nur Kinder und Fachkräfte kennenlernen, sondern auch die Eltern. Stellen Sie sich während der Bring- oder Abholzeiten persönlich vor. Das zeigt Ihr Interesse. Und Eltern wollen wissen, wer ihr neuer Ansprechpartner ist. Wenn Sie selbst in einer Gruppe mitarbeiten, dann treffen Sie zunächst diese Eltern. In den nächsten Tagen können Sie gezielt in den anderen Gruppen zu Gast sein, um sich vorzustellen. Behalten Sie hier stets alle Mütter und Väter im Blick, nicht nur die „lauten“.
Eltern haben an eine neue Leitung oft sehr viele Fragen. Mit Sprechstunden zeigen Sie sich offen dafür. Bitten Sie aber um vorherige Anmeldung. So können Sie vermeiden, dass mehrere Eltern gleichzeitig kommen. Dies ist schwierig für Sie, aber auch für die Eltern, die extra Zeit eingeplant haben. Den Elternbeirat sollten Sie ebenfalls zum Kennenlernen einladen. Sind persönliche Treffen nicht möglich, können Sie Online-Sprechstunden anbieten. Das eröffnet auch denjenigen Eltern Kontaktchancen, deren Arbeitszeiten mit den Öffnungszeiten der Kita nicht kompatibel sind.
Wenn Sie schon etwas eingearbeitet sind, Kinder und Kollegen gut kennengelernt haben, werden Sie sicher zusammen mit dem Team über Änderungen im pädagogischen Tagesablauf nachdenken. Oder Sie planen neue Projekte, Umstrukturierungen im Team, vielleicht auch Umbauarbeiten am Gebäude. Laden Sie die Eltern zum Elternabend ein und informieren sie gezielt, was sich ändert und was geplant ist. Beantworten Sie Fragen. Wenn Sie den Elternabend zusammen mit Ihrem Team vorbereiten und Aufgaben verteilen, erleben die Eltern auch die Zusammenarbeit im Team. Ein Elternabend zur persönlichen Vorstellung ist übrigens auch eine großartige Chance, Wünsche und Anregungen der Familien aufzunehmen. Hier sollte auf jeden Fall Ihr Team eingebunden sein.
Nach einer Einarbeitungsphase ist es wichtig, zu reflektieren. Das bietet die Chance, an verschiedenen Stellen nachzujustieren oder den Eltern ehrlich zurückzumelden, wenn Ihnen etwas als nicht so gut geplant erscheint. Das lässt Sie „greifbar“ wirken. Die Eltern erkennen, dass Sie sich wirklich Gedanken machen. Impulsfragen für Ihre Reflexion:
Wagen Sie gemeinsam mit Ihrem Team und dem Elternbeirat einen Ausblick auf das kommende Kitajahr und darüber hinaus. Was wollen Sie beibehalten? Was wollen Sie ändern? Was müssen Sie anpassen? Welche Ressourcen liegen noch brach? Wo sehen Sie Entwicklungspotenzial? Dabei hilft eine Elternbefragung. An dieser Stelle sollten Sie auch den Träger mit ins Boot holen, um gemeinsame Visionen und Umsetzungsstrategien zu entwickeln.
Michaela Lambrecht ist Sozialpädagogin, Erzieherin, zertifizierte Krippenpädagogin und freiberufliche Fachautorin für Frühpädagogik.
Ihnen hat dieser Beitrag zum Thema „Die Eltern kennenlernen“ gefallen? Weitere Tipps, Wissenswertes und Ideen finden Sie in unserem Praxis Kitaleitung. Hier bestellen!