10.03.2021

Das Who's Who der Flüssigfarben – Materialkunde

Wasserfarben, Ölfarben oder doch lieber Aquarell? Als pädagogische Fachkraft stehen Sie vor einer riesigen Fülle an verfügbaren Malmitteln, sprich: Farbe. Aber welche eignen sich für Kita-Kinder? Hier stellen wir die wichtigsten vor und vergeben Sternchen für die gute Verwendbarkeit in der Kita, von null (gar nicht verwendbar) bis fünf (sehr gut einsetzbar).

Fingerfarben

In Deutschland sind Fingerfarben in der Regel und per Gesetz ungiftige Farben, mit denen Kinder gleich mit den Fingern, aber auch mit Werkzeugen wie Pinseln und Schwämmen malen können. Wasserlöslich. Für multisensorische Kunsterlebnisse. Noch besser ist nur Selbermachen: Ein einfaches Rezept besteht z. B. aus 5 EL Mehl, 100 ml kaltem Wasser und 1 EL Salz. Hinzu kommt noch Bio-Lebensmittelfarbe nach Wahl.

Ergebnis: supergut geeignet für die Kita (5 Sterne)

Deckfarben

Umgangssprachlich als „Wasserfarbe“ bezeichnet, wird dieses Malmedium hauptsächlich in der Kunstpädagogik verwendet (im herkömmlichen „Schul-Farbkasten“). Im Gegensatz zur eigentlichen Wasserfarbe – der Aquarellfarbe – kann die Deckfarbe intensiver aufs Papier gebracht werden. Das „deckende“ Malergebnis (es kommt durch einen höheren Anteil an Füllstoffen wie Kreide und mehr Pigmente zustande) unterscheidet das Malen mit Deckfarben von dem mit Aquarellfarben.

Ergebnis: prima für Kita-Kinder geeignet (5 Sterne)

Aquarellfarbe

Im Gegensatz zur herkömmlichen Deckfarbe bestehen diese Farben aus wasserlöslichen Bindemitteln, Feuchthaltemitteln und (weniger) Pigmenten. Der Untergrund (Malpapier) schimmert häufig durch diese zarten Farben noch durch. Künstler verwenden verschiedene Techniken, um mit dieser Farbe zu malen. Bei der „Nass-in-Nass- Technik“ beispielsweise wird die Farbe auf zuvor mit einem Schwamm angefeuchtetes Papier aufgetragen. Dadurch ergeben sich schöne Verlaufseffekte.

Ergebnis: wegen des teuren Preises für die Kita nur bedingt geeignet (3 Sterne)

Acrylfarbe

Der Name kommt von den Kunststoffdispersionen, die die Basis für die Farbherstellung bilden. Acrylfarben sind in der Regel wasserlöslich, aber auch mit anderen Künstlerfarben (etwa Ölfarbe) kombinierbar. Nicht wasserverdünnt ist Acrylfarbe gut deckend, mit Wasser kann sie ähnlich wie Aquarellfarbe verwendet werden. Das Ergebnis hat einen schönen Glanz und ist wasserfest. Die Farben halten auf fast allen fettfreien Untergründen, sogar auf Metall, sind aber aus Kleidung schlecht wieder herauszuwaschen.

Ergebnis: ausprobierenswert für ältere Kita- Kinder (4 Sterne)

Gouache

Diese wasserlöslichen Künstlerfarben (ausgesprochen: „Guasch“) bestehen aus gröber vermahlenen Pigmenten und Kreide, die die mit Bindemitteln zu einer Paste verarbeitet werden. Nach dem Trocknen wirken die Bilder darum oft samtig-matt. Gouache hält gut auf Papier, Karton und Leinwand.

Ergebnis: ausprobierenswert, aber nicht ganz billig (3 Sterne)

Tempera

Im Handel erhältliche Temperafarben verderben schnell, denn wer es richtig macht, der mischt sich seine Farben selbst an, was viel Wissen, das geeignete Material und Zeit erfordert. Außerdem verändern sich die Farben auch beim Malen optisch und sehen nach dem Trocknen oft ganz anders aus. Darum gehören diese Farben eher in die Hand von Experten.

Ergebnis: eher nichts für die Kita. (0 Sterne)

Ölfarben

Aus trocknenden Ölen als Bindemittel und aus Pigmenten bestehen diese, im Vergleich teureren, Künstlerfarben. Ölfarben brauchen lange, bis sie trocken sind, und eignen sich darum beispielsweise für Nass-in-Nass-Techniken. Wegen der langen Trockenphasen und weil sie nicht mit Wasser mischbar sind, gehören diese Farben eher nicht in die Hand von Kindern.

Ergebnis: wegen erforderlicher Lösungs- und Reinigungsmittel für die Kita lieber nicht (1 Stern)

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