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Entscheidend für die Nutzung von digitalen Medien im Kita-Alltag sind keine großen Fachkenntnisse, sondern eine angemessene Haltung der pädagogischen Fachkräfte. Schaffen Sie eine positive Grundhaltung im Team, indem Sie die Chancen des Einsatzes von digitalen Medien herausstellen. Auch die Einschätzung der eigenen Medienkompetenz jedes einzelnen Mitarbeitenden kann hilfreich sein (Welche Lernziele und Werte bringt jedes Teammitglied mit?).
Vermitteln Sie Ihrem Team, dass niemand ein:e IT-Expert:in sein muss, sondern eine positive Grundhaltung ausreicht. Damit kann sichergestellt werden, dass Kindern bereits früh die entsprechenden grundlegenden Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien vermittelt werden. Sie befähigen sie dazu, ihre Zukunft aktiv und kreativ mitzugestalten.
Eine Bestandsaufnahme kann helfen, sich einen Überblick über den aktuellen Ist-Stand zu verschaffen. Prüfen Sie, welche digitalen Medien bereits in Ihrer Einrichtung vorhanden sind. Lassen Sie gleichzeitig abfragen, welche noch nicht vorhandenen Medien erwünscht sind, und erfahren Sie in darauffolgenden Gesprächen, warum – so erhalten Sie schnell einen Überblick, bei welchen Anschaffungen ein Konsens im Team besteht und worüber Sie genauer ins Gespräch gehen können.
Sicher hat die Kita bereits ein hauseigenes Konzept vorliegen, in dem die digitalen Medien aber vielleicht noch keinen oder nur einen sehr geringen Stellenwert aufweisen. Überlegen Sie sich gemeinsam mit dem Team, welche Ziele Sie mit den digitalen Medien verfolgen.
Auch Ihnen und Ihrem Team können digitale Medien den Kita-Alltag leichter machen: Digitale Planungs-und Organisationshilfen, pädagogische Dokumentation oder auch die digitale Kommunikation mit Eltern können Sie in Ihrer Arbeit unterstützen.
Haben Sie sich über die Ziele Gedanken gemacht und Ihr Einrichtungskonzept dahingehend erweitert, kann es um die konkrete Umsetzung gehen. Überlegen Sie auf Grundlage Ihrer Bestandsaufnahme:
Holen Sie sich hier Unterstützung beim Träger oder bei fachkompetenten Elternteilen, die sich gut im IT-Bereich auskennen. Auch eine Hospitation in einer anderen Kita, die technisch bereits sehr gut aufgestellt ist, kann neue Impulse bringen.
Besonders der Datenschutz spielt bei digitalen Medien, in denen Fotos oder Videos involviert sind, eine große Rolle. Der Umgang mit solch hochsensiblem Material ist streng geregelt, daher sollten ausführliche Datenschutzhinweise bereits bei Vertragsschluss mit Mitarbeitenden unterschrieben und umgesetzt werden. Es ist wichtig, dass Sie allen Mitarbeitenden vermitteln, dass Foto-, Video-und Tonaufnahmen, auf denen Kinder zu sehen und zu hören sind, niemals in fremde Hände gelangen dürfen und dementsprechend gesichert werden müssen.
Wenn Sie neue Apps oder Geräte einführen, die mit dem Internet verbunden sind, müssen Sie vorher abklären, ob diese den aktuell geltenden Datenschutzstandards entsprechen (keine Preisgabe persönlicher Daten, Server sitzt in Deutschland usw.).
Eine App, die die Kommunikation mit Eltern digitalisiert und auf einem gemeinsamen Kanal bündelt. Es gibt verschiedene Funktionen: vom An-und Abmelden des Kindes bis hin zum Bereitstellen von weiteren Informationen des Tages (Schlafzeiten oder auch Impulse und Angebote, an denen das Kind
teilgenommen hat). Die Fachkräfte der Kita nutzen dazu ein Tablet und die Eltern haben die passende App auf dem Smartphone. Auch die Leitung kann wichtige Elterninformationen über die App versenden.
Alle kita-relevanten Inhalte sind an einem Platz. Kita-Apps können daher eine Arbeitserleichterung in vielen Bereichen sein.
Der Einsatz dieser Apps ist allerdings teilweise mit hohen Kosten verbunden, sodass Sie für sich abwägen müssen, ob sich eine Anschaffung lohnt.
Es ist sinnvoll, eine oder mehrere Personen in der Einrichtung für die digitalen Medien verantwortlich zu machen. Die Geräte müssen regelmäßig aufgeladen, auf Funktionsfähigkeit überprüft und Updates aufgespielt werden – all das sollte eine Person im Blick haben.
Vielleicht gibt es auch in Ihrer Kita Kolleg:innen, die sehr medienaffin sind und für die es kein Problem darstellt, kleinere Videoclips zu schneiden oder den Kindern die Funktionsweise eines Programmierroboters zu erklären. Nutzen Sie diese als Expert:innen, an die man sich bei Bedarf wenden kann. Vielleicht können sie auch regelmäßige Inputs in Teamsitzungen einbringen und etwas Neues vorstellen oder auf die meistgestellten Fragen eingehen.
Überlegen Sie außerdem, wo Sie die digitalen Medien lagern möchten. Macht es Sinn, diese in einem abschließbaren Schrank oder Raum aufzubewahren oder schränkt das die spontane Einbindung der technischen Geräte in spielerische Handlungen zu sehr ein?
Falls Sie sich dazu entscheiden sollten, die teilweise zerbrechliche Technik nicht zum freien (aber dennoch immer von einem Erwachsenen begleiteten) Spiel zur Verfügung zu stellen, nehmen Sie sich unbedingt vor, die vorhandene Medienausstattung immer wieder in Angebote und Impulse mit einzubinden.
Natürlich müssen Sie die Eltern (sofern Sie in keiner Elterninitiative tätig sind) nicht um Erlaubnis fragen, wenn Sie Ihr pädagogisches Konzept erweitern. Doch bei einem so sensiblen und immer noch sehr polarisierenden Thema wie der Einführung von digitalen Medien müssen Sie diese auf jeden Fall mit einbeziehen.
Viele Eltern stehen dem Thema skeptisch gegenüber, daher ist es enorm wichtig, neben der Schulung der Fachkräfte auch auf die Sorgen und Ängste der Familien einzugehen. Hier macht es Sinn, die vorab genannten Vorbereitungen bereits umgesetzt zu haben, damit Sie sicher vor die Eltern treten und präsentieren können, was Sie wann und warum einsetzen möchten.
Dies gelingt am besten in einer transparenten Elternveranstaltung, in der Sie das neue Konzept vorstellen und die Eltern auch direkt Fragen dazu stellen können. Gerne können Sie die Veranstaltung auch interaktiv gestalten und gemeinsam mit den Eltern die technischen Werkzeuge ausprobieren. Wichtig ist, dass Sie den Eltern dabei vermitteln, dass die Kinder trotzdem aktiv kreativ bleiben und die digitalen Medien nicht passiv konsumieren. Einen Muster-Elternbrief erhalten Sie auf S. 7.
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