4. Projektplanung aufstellen
Haben Sie sich über die Ziele Gedanken gemacht und Ihr Einrichtungskonzept dahingehend erweitert, kann es um die konkrete Umsetzung gehen. Überlegen Sie auf Grundlage Ihrer Bestandsaufnahme:
- Welche Hilfsmittel werden für welche Medien benötigt?
- Haben wir WLAN in allen Räumen (oder brauchen wir das gar nicht)?
- Welches Budget haben wir für die Anschaffung von neuen technischen Werkzeugen und welche sind das konkret?
Tipp
Holen Sie sich hier Unterstützung beim Träger oder bei fachkompetenten Elternteilen, die sich gut im IT-Bereich auskennen. Auch eine Hospitation in einer anderen Kita, die technisch bereits sehr gut aufgestellt ist, kann neue Impulse bringen.
5. Datenschutz klären
Besonders der Datenschutz spielt bei digitalen Medien, in denen Fotos oder Videos involviert sind, eine große Rolle. Der Umgang mit solch hochsensiblem Material ist streng geregelt, daher sollten ausführliche Datenschutzhinweise bereits bei Vertragsschluss mit Mitarbeitenden unterschrieben und umgesetzt werden. Es ist wichtig, dass Sie allen Mitarbeitenden vermitteln, dass Foto-, Video-und Tonaufnahmen, auf denen Kinder zu sehen und zu hören sind, niemals in fremde Hände gelangen dürfen und dementsprechend gesichert werden müssen.
Wichtig
Wenn Sie neue Apps oder Geräte einführen, die mit dem Internet verbunden sind, müssen Sie vorher abklären, ob diese den aktuell geltenden Datenschutzstandards entsprechen (keine Preisgabe persönlicher Daten, Server sitzt in Deutschland usw.).
Kita-App als Komplettlösung — Ja oder Nein?
Was genau ist das?
Eine App, die die Kommunikation mit Eltern digitalisiert und auf einem gemeinsamen Kanal bündelt. Es gibt verschiedene Funktionen: vom An-und Abmelden des Kindes bis hin zum Bereitstellen von weiteren Informationen des Tages (Schlafzeiten oder auch Impulse und Angebote, an denen das Kind
teilgenommen hat). Die Fachkräfte der Kita nutzen dazu ein Tablet und die Eltern haben die passende App auf dem Smartphone. Auch die Leitung kann wichtige Elterninformationen über die App versenden.
Vorteil:
Alle kita-relevanten Inhalte sind an einem Platz. Kita-Apps können daher eine Arbeitserleichterung in vielen Bereichen sein.
Nachteil:
Der Einsatz dieser Apps ist allerdings teilweise mit hohen Kosten verbunden, sodass Sie für sich abwägen müssen, ob sich eine Anschaffung lohnt.
6. Verantwortlichkeiten festlegen
Es ist sinnvoll, eine oder mehrere Personen in der Einrichtung für die digitalen Medien verantwortlich zu machen. Die Geräte müssen regelmäßig aufgeladen, auf Funktionsfähigkeit überprüft und Updates aufgespielt werden – all das sollte eine Person im Blick haben.
Vielleicht gibt es auch in Ihrer Kita Kolleg:innen, die sehr medienaffin sind und für die es kein Problem darstellt, kleinere Videoclips zu schneiden oder den Kindern die Funktionsweise eines Programmierroboters zu erklären. Nutzen Sie diese als Expert:innen, an die man sich bei Bedarf wenden kann. Vielleicht können sie auch regelmäßige Inputs in Teamsitzungen einbringen und etwas Neues vorstellen oder auf die meistgestellten Fragen eingehen.
7. Aufbewahrungsorte und Einsatzmöglichkeiten festlegen
Überlegen Sie außerdem, wo Sie die digitalen Medien lagern möchten. Macht es Sinn, diese in einem abschließbaren Schrank oder Raum aufzubewahren oder schränkt das die spontane Einbindung der technischen Geräte in spielerische Handlungen zu sehr ein?
Falls Sie sich dazu entscheiden sollten, die teilweise zerbrechliche Technik nicht zum freien (aber dennoch immer von einem Erwachsenen begleiteten) Spiel zur Verfügung zu stellen, nehmen Sie sich unbedingt vor, die vorhandene Medienausstattung immer wieder in Angebote und Impulse mit einzubinden.
8. Eltern einbeziehen
Natürlich müssen Sie die Eltern (sofern Sie in keiner Elterninitiative tätig sind) nicht um Erlaubnis fragen, wenn Sie Ihr pädagogisches Konzept erweitern. Doch bei einem so sensiblen und immer noch sehr polarisierenden Thema wie der Einführung von digitalen Medien müssen Sie diese auf jeden Fall mit einbeziehen.
Viele Eltern stehen dem Thema skeptisch gegenüber, daher ist es enorm wichtig, neben der Schulung der Fachkräfte auch auf die Sorgen und Ängste der Familien einzugehen. Hier macht es Sinn, die vorab genannten Vorbereitungen bereits umgesetzt zu haben, damit Sie sicher vor die Eltern treten und präsentieren können, was Sie wann und warum einsetzen möchten.
Dies gelingt am besten in einer transparenten Elternveranstaltung, in der Sie das neue Konzept vorstellen und die Eltern auch direkt Fragen dazu stellen können. Gerne können Sie die Veranstaltung auch interaktiv gestalten und gemeinsam mit den Eltern die technischen Werkzeuge ausprobieren. Wichtig ist, dass Sie den Eltern dabei vermitteln, dass die Kinder trotzdem aktiv kreativ bleiben und die digitalen Medien nicht passiv konsumieren. Einen Muster-Elternbrief erhalten Sie auf S. 7.
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