Beurteilung von Praktikantinnen – mit der systematischen Beobachtung zur Praktikumsbeurteilung
Praktikantinnen zu beurteilen ist eine Aufgabe, die Anleiterinnen so manches Mal Kopfzerbrechen bereitet. Die Praktikumsbeurteilungen sollen aussagekräftig sein und der Praktikantin Lernimpulse unterbreiten. Doch wie gelingt das? Erfahren Sie in diesem Beitrag zusammengefasst, wie Sie in wenigen Schritten zu einer Beurteilung kommen.
Die entsprechenden Materialien (M 1-4) finden Sie in KOMPASS Kita-Leitung.
Wofür eine Beurteilung? – Das sind Nutzen und Zweck
Praktikumsbeurteilungen haben die Funktion, Lernergebnisse zu dokumentieren und zu bewerten. Sie geben der Praktikantin, den Fachschulen und der Praxisanleiterin Hinweise darauf, was die Praktikantin als Nächstes lernen soll. Sie sollen gegebenenfalls Ausbildungswege optimieren. Somit unterscheiden sie sich von Arbeitszeugnissen. Denn für diese gilt die Wohlwollenspflicht, sie müssen positiv formuliert sein und dürfen ein Weiterkommen auf dem Arbeitsmarkt nicht erschweren. Praktikumsbeurteilungen hingegen dienen der Weiterentwicklung. Sie stellen Sachverhalte realistisch dar und zeigen Stärken und Schwächen auf.
So erstellen Sie eine aussagekräftige Praktikumsbeurteilung – 7 Schritte
Die Beurteilung beginnt mit der sorgfältigen Planung einer systematischen Beobachtung. Erst ganz am Ende schreiben Sie auf Grundlage der gewonnenen Daten die Beurteilung. Dabei müssen Sie folgende Schritte bewältigen:
1. Legen Sie das Beobachtungsziel fest
Legen Sie das Beobachtungsziel fest: Sie erfassen ausgewählte Merkmale aus den Bereichen Selbst-, Sozial- und Fachkompetenz, um Rückschlüsse auf die Eignung für den Erzieherberuf zu ziehen und der Praktikantin Lernangebote zu unterbreiten.
2. Sammeln Sie Eigenschaften, Kenntnisse und Fertigkeiten
Welche Merkmale möchten Sie beobachten? Was macht eine gute Erzieherin aus? Ziehen Sie mögliche Eigenschaften, Kenntnisse und Fertigkeiten in Betracht.
3. Überlegen Sie, wie sich die Eigenschaften, Kenntnisse und Fertigkeiten im Verhalten äußern
Übertragen Sie die Merkmale, die Sie betrachten möchten, in Verhaltensweisen. Merkmale sind nicht beobachtbar, sie sind abstrakt. Verhaltensweisen können Sie beobachten und registrieren.
4. Erstellen Sie einen Beobachtungsplan
Im Beobachtungsplan konkretisieren Sie den Beobachtungszeitpunkt, die Beobachtungssituationen, die Beobachtungsdauer und das Protokollierverfahren. Die Materialien M 1, M 2, und M 3 helfen beim Protokollieren. Überlegen Sie für jedes Merkmal, welche Protokolliermethode die effektivste ist und angemessene Daten liefert.
5. Führen Sie eine Beobachtung durch und dokumentieren Sie
Führen Sie Ihre Beobachtung mit dem entwickelten Beobachtungsplan durch.
6. Werten Sie Ihre Daten aus
Überlegen Sie sich Auswertungskriterien und zählen Sie Ihre Beobachtungen aus. Schätzen Sie dann Ihre Ergebnisse ein: Kann die Praktikantin die nächste Ausbildungsstufe durchlaufen? Hat Sie die Erwartungen erfüllt? Vergeben Sie eine Note.
7. Formulieren Sie Ihre Beurteilung
Achten Sie dabei auf gängige Formalien. Die Musterbeurteilung (M 4) unterstützt Sie dabei. Nachdem Sie die Beurteilung formuliert haben, prüfen Sie sie kritisch: Könnten Sie gezielte Lernimpulse für die Praktikantin ableiten?
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