01.06.2022
Marion Bischoff, Petra Knickenberg

Zu Besuch am Bach – Entdeckungen im Wasser und am Ufer

Wasser übt eine natürliche Faszination auf Kinder aus. Bei einem Ausflug zum Bach gibt es vieles zu entdecken: Besondere Pflanzen, Lebewesen und Steine laden zum sinnlichen Erkunden und Staunen ein. Bei einer anschließenden Fantasiereise inmitten der Natur können die Kinder der Vielfalt des Lebens und der Elemente rund um das fließende Gewässer auch in ihrer inneren Wahrnehmung begegnen.

Material:

  • Sitzkissen
  • Picknickdecke
  • Dosenlupen
  • Kescher
  • Schraubgläser
  • evtl. Digital­kamera
  • Handtücher zum Abtrocknen

Vorbereitung

Wählen Sie für den Besuch am Bach ein geeig­netes Gelände aus. Gibt es in Ihrer Nähe ein fließendes Gewässer mit flach abfallendem Uferbereich, wo man auf Erkundungstour gehen und nahe am Was­ser sitzen kann? Sollten Sie keinen Bach in der Nähe haben, können Sie die Fantasie­reise auch in der Kita durchführen und mit den Kindern darüber ins Gespräch kommen.

Einstimmung

Am Bach angekommen, bitten Sie die Kinder, sich auf die Suche nach einer besonde­ren Entdeckung zu machen. Möchten die Kinder ihre Schuhe und Socken ausziehen, um sich vorsichtig ins flache Wasser zu begeben? Die verschiedenen Materialien wecken den Forschergeist und machen Lust, Ufer und Wasser zu erkunden. Ein Kind hat etwas gefunden? Dann darf es sein Fundstück zur Picknickdecke bringen oder an der jeweiligen Stelle stehenbleiben (Die Regel ist: Wir reißen nichts ab und zerstören nichts!). Was nur vor Ort betrachtet werden kann, wird nacheinander von allen anderen besucht. Regen Sie mit Impulsfragen zum Austausch über die Entdeckungen an und machen Sie Fotos, um später nochmals darauf eingehen zu können.

Impulsfragen

  • Weiß jemand, wie dieses Tier heißt?
  • Wie sieht das Wasser an dieser Stelle aus?
  • Wie fühlt sich das an?
  • Was sieht man erst, wenn man genau hinsieht?

Fantasiereise

Für die Fantasiereise sitzen oder liegen die Kinder ent­spannt an einer bequemen Stelle im Uferbereich des Baches. Es ist wichtig, dass alle Kinder Sie gut hören kön­nen. Erklären Sie, dass Sie so sprechen, als ob jedes Kind zu sich selbst spricht. Lesen Sie dann die Fantasiereise langsam und mit ruhiger Stimme vor. Bewusst eingeplante Pausen geben den Kindern Zeit, Gedankenbilder zu entwerfen und sich in ihrer Fantasie auf die Worte einzulassen.

Zu Besuch am Bach

Ich liege oder sitze einfach da und schließe meine Augen. Ich atme ruhig ein und aus, ein bisschen tiefer und länger als sonst, und entspanne mich. So kann ich mich bestens auf diese besondere Reise vorbereiten. Ich spüre meine Beine, Arme, den Rücken und den Kopf, werde dabei immer ruhiger und fühle mich ganz geborgen, sicher und wohl.

Ich stelle mir vor, ich bin in einer wunderschönen Landschaft unterwegs. Da sind alte Bäume, eine Wiese, die in vielen verschiedenen Grüntönen leuchtet, und bunte Blu­men. Schritt für Schritt freue ich mich, hier zu sein. Dabei atme ich immer tiefer, auch in den Bauch hinein, und fühle mich rundum gut.

Und dann höre ich das Plätschern von Wasser. Wo das wohl sein mag? Ich schaue mich um und entdecke einen Bach, der gleichmäßig dahinfließt. Hier suche ich mir einen Platz, wo ich mich hinsetzen und das Fließen des Wassers beobachten kann. Wo es wohl herkommt? Und wo es wohl hinfließt? Jeder Tropfen legt einen weiten Weg zurück. Vielleicht kommt das Wasser irgendwo aus den Bergen von einer ent­fernten Quelle. Irgendwann fließt es vom Bach hinein in einen See oder ins große Meer. Es ist unterwegs, immer in Bewegung, immer im Fluss.

Das Wasser ist kristallklar. Ich entdecke darin kleine Steinchen. Sie bahnen sich ihren Weg und wandern langsam, aber sicher mit der Kraft des Baches dahin. Vielleicht entdecke ich sogar einen Fisch. Schwimmt da eine Bachforelle? Wartet sie darauf, dass sie etwas zum Essen findet? Möglicherweise ist sie nicht allein. Wie schaffen die Fische es nur, obwohl das Wasser fließt, an einer Stelle zu bleiben?

Jetzt entdecke ich eine Entenfamilie, die auf dem Bach unterwegs ist: zwei große Enten und ein paar kleine Entchen, die hinterherschwimmen. Ganz spielerisch lernen die kleinen von den großen Enten und fühlen sich immer sicherer und mutiger, denn sie werden alles lernen, was sie brauchen, um gut leben zu können. So wie ich auch.

Neugierig beobachte ich das Leben am und im Bach. Vielleicht entdecke ich noch weitere Tiere oder besondere Pflanzen, die sich hier wohlfühlen? Gleichzeitig nehme ich die Gerüche und Geräusche der Natur und einen sanften, warmen Wind auf meiner Haut wahr. Ich schaue mich ein bisschen um und lasse die Umgebung auf mich wirken.

Hier eine Pause von ca. 3 Minuten einlegen, damit sich die Kinder der Fantasie hin­geben können

Noch ein letztes Mal blicke ich auf den Bach, stehe langsam wieder auf und mache mich auf den Rückweg. Die Sonne scheint jetzt besonders schön und die warmen Strahlen kitzeln meine Nase.

Ausstieg aus der Fantasiereise:

Ich bewege langsam wieder meinen Körper, atme tiefer durch und öffne die Augen. Und mit einem Schnipp bin ich wieder fit.

Mit den Fingern schnipsen

Abschluss

Bestimmt haben Ihre Kinder nun viel zu erzählen! Was haben sie in ihrer Fantasie am Bach erlebt? Wie sah es dort aus? Was hat ihnen besonders gut gefallen?

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