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Manchmal kommen Krisen aus heiterem Himmel. Ein anderes Mal bahnen sie sich langsam an, doch wir wollen oder können sie nicht sehen. Wir sind zu beschäftigt, zu abgelenkt, zu unaufmerksam. Es gibt viele Gründe. In Zeiten der Corona-Pandemie sind wir gar aufgefordert, uns mit verschiedenen Krisen gleichzeitig auseinanderzusetzen – ob wir wollen oder nicht. An ihnen können wir wachsen oder scheitern. Wir haben die Wahl. Klingt komisch? Ist es aber nicht. Insbesondere pädagogische Fachkräfte und Kitaleitungen stehen seit Monaten vor besonderen Herausforderungen. Die Politik entwickelt Pläne, die Träger drängen auf Umsetzung. Eltern sind ungeduldig und in den Kitas fehlt es an Personal. Ständig treffen höhere Stellen Entscheidungen, die nur selten der Realität in den Einrichtungen entsprechen. So wurde beispielsweise gefordert, bei akutem Personalmangel auf unge- lernte Kräfte zu setzen. Das Kindertagesstättengesetz regelt jedoch ganz klar, dass Ungelernte nur sehr begrenzt eingesetzt werden dürfen. Solche Entscheidungen setzen letztlich auch den Beruf der pädagogischen Fachkraft herab. Ist fehlendes Personal mit langjähriger Ausbildung tatsächlich so leicht durch ungelernte Kräfte zu ersetzen? Hier müssen Sie sich selbst zeigen, was Sie sich wert sind.
Wir können meist nicht beeinflussen, wann Krisen auftreten. Aber wir haben die Wahl, wie wir damit umgehen. Zum Beispiel Engpässen vorbeugen, um auf die nächste Krise gut vorbereitet zu sein. Fünf metaphysische Weisheiten, die uns unterstützen können: Befüllen wir regelmäßig unser unsichtbares Lebenskonto. Wenn Sie jeden Tag ein paar gute Gedanken „einzahlen“, haben Sie für Durststrecken etwas auf der hohen Kante. Das ist wahres Energiemanagement für Sie selbst.
Trainieren Sie Ihre positive Einstellung. Und zwar nicht erst, wenn der raue Wind schon weht, sondern vorbeugend. Um hierbei das obige Beispiel aufzugreifen: Freuen Sie sich, dass Ihr Träger sich überhaupt Gedanken macht, wie er Sie unterstützen kann. Zugleich gilt es, klar Position zu beziehen und mögliche Schwierigkeiten zu benennen. Allein dadurch, dass Sie die mögliche Unterstützung mit positiven Gedanken und Gefühlen belegen, ändert sich Ihre Herangehensweise. Achten Sie darauf, für sich selbst und Ihr Team eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu schaffen. Dann steht das Leben auf einem soliden Fundament, das Sie auch in Krisenzeiten trägt. Pflegen Sie Freundschaften und außerdienstliche Gemeinschaften – insbesondere dann, wenn Sie das Gefühl haben, Sie hätten keine Zeit. Seien Sie gut zu sich selbst und öffnen Sie sich dann den Menschen, die Ihnen wichtig sind. Gestalten Sie für sich und Ihr Team den Placebo-Effekt: So tun als ob … Die Positive Psychologie wird auch bei uns weiter erforscht und gewinnt an Bekanntheit. Der Glaube versetzt Berge. Glauben Sie daran, dass sich alles zum Guten wenden wird. Auch wenn Sie noch nicht genau wissen, wie. Gehen Sie mit sich selbst und Ihren Fachkräften in der Krise richtig um: „Das wird schon wieder“ und andere Kalendersprüche sind zwar meistens wahr, doch in dem Moment wenig zielführend. Besser sind sanftes Fragen und aufmerksames Hinhören statt oberflächlicher Kommentare. Zeigen Sie Verständnis und Mitgefühl, statt mit ins Jammern einzustimmen. So verändern Sie die Atmosphäre und alle können neue Kraft für die nächsten Schritte schöpfen.
Versuchen Sie die Lage klar und emotionsfrei zu betrachten:
Manchmal dürfen Sie auch jammern. Doch werden Sie nicht zur Drama-Queen. Überlegen Sie, wer schon eine ähnliche Krise überstanden hat. Dort können Sie vermutlich Inspiration für Ihren eigenen Weg tanken. Sie können nicht die Lösung eines anderen kopieren. Sie müssen Ihre eigene finden. Manchmal können andere Ihnen jedoch die richtigen Impulse liefern.
Wenn Ihnen in der täglichen Arbeit alles über den Kopf zu wachsen scheint, machen Sie sich bewusst, dass auch dieser Zustand vorbeigeht. Selbst wenn Sie noch nicht erkennen können, wie: Es geht weiter! Genau diese positive Einstellung sollten Sie auch Ihren Fachkräften immer wieder vermitteln. Das ist in erster Linie Ihre Aufgabe als Kitaleitung. Deshalb sollten Sie Ihr Krisenmanagement für das gesamte Team immer wieder hinterfragen. Ein gut funktionierendes Kollegium zeigt sich gerade in schwierigen Situationen als starke Einheit. Daher ist es unheimlich wichtig, Ihrem Team immer wieder Zeit zu schenken und Schritte fürs Teambuildung in den Alltag einzubauen. So findet in ruhigen Zeiten ein guter Austausch statt, der in der Krise zum wertvollen Instrument wird.
Letztlich müssen Sie für sich und Ihr Team den geeigneten Weg finden, bei dem es immer auch auf einzelne Charaktere und die Entwicklung Ihres Teamprozesses ankommt. Krisenmanagement beginnt außerhalb der Krise. Das sollten Sie sich immer bewusst machen. Dann sind Sie gemeinsam auf einem guten Weg.
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Petra Knickenberg ist als „Fitnesstrainerin für die Seele“ bekannt. Seit mehr als 25 Jahren begleitet sie Menschen auf dem Weg zu einem gesünderen, glücklicheren und zufriedeneren Leben.
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