Das Problem
Nicole und Jennifer befinden sich in einem Dilemma: Beide sind gleichberechtigt und können ihre Auffassungen begründen. Beide haben aber auch das Bedürfnis, ihr Problem zu lösen und miteinander gut auszukommen. Keine kann und will über die andere bestimmen. Bei der Lösungssuche geht es daher nicht um harmonische Absprachen, sondern um die Auslotung von Möglichkeiten, Blockaden, Frust und darum, ungewollte Auswirkungen auf die Kinder zu vermeiden.
Das könnten Nicole und Jennifer probieren:
- Ihre guten Gründe genau erkunden: Welche Bedürfnisse, Erfahrungen und Werte leiten sie, wenn es um die Essenssituation geht? Ein besseres Verstehen der persönlichen Motive und Grenzen wirkt einer Verhärtung in der Auseinandersetzung entgegen.
- Kompromissbereitschaft signalisieren, nicht absolut auf dem eigenen Standpunkt beharren.
- Kompromisse eingehen, etwa so:
- Ich mache es so, du machst es so und das erlauben wir uns gegenseitig.
- Diese Woche machen wir es, wie du willst, nächste Woche, wie ich will.
- Wir differenzieren nach Fähigkeiten der Kinder und erteilen unterschiedliche Erlaubnisse.
- Wir differenzieren nach Art der Speisen, wann wir für die Kinder auftun und wann sie sich selbst nehmen dürfen.
- Sie vereinbaren einen Erprobungszeitraum, in dem es grundsätzlich nach der Vorstellung einer von beiden läuft, und danach wird ausgewertet.
- Sie bringen das Problem in die Teambesprechung ein und streben eine einheitliche Lösung für alle Gruppen an. —— Sie erkundigen sich nach Erfahrungen anderswo, um mehr Sicherheit zu gewinnen.
- Sie beziehen die Kinder ein, indem sie ihr Dilemma offenlegen und die Kinder nach Lösungsideen fragen. In jedem Fall vermitteln sie den Kindern, was sie vereinbart haben und praktizieren wollen.
Der offene Umgang mit der Verschiedenheit dürfte jedenfalls die Beziehung zwischen Nicole und Jennifer entspannen, und das merken nicht zuletzt auch die Kinder.
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