Was kannst du ertasten?
Das Einzige was Sie brauchen, ist ein Karton mit einem Deckel. In die schmale Seite des Kartons schneiden Sie ein Loch, sodass die Kinderhand gut hineingreifen kann. Alternativ kann man auch auf beide schmalen Seiten ein Loch hineinschneiden, sodass das Kind mit beiden Händen fühlen kann. Kleben oder tackern Sie von innen ein Tuch vor das Loch, so dass man nicht hineinsehen kann. Nun kann die Box noch von außen gestaltet werden. Ob bunte Aufkleber, Glitzersteine oder Symbole, wie Augen und Hand – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Nun überlegen Sie, wofür Sie die Kiste einsetzen möchten.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
In der Sprachförderung lässt sich die Box gut nutzen. Besprechen und befühlen Sie mit den Kindern die Gegenstände, die in die Box hineinkommen. Dazu eignen sich Alltagsmaterialien und/oder Dinge, mit denen sich die Kinder gerade beschäftigen. So haben die Kinder die Wörter gehört und eine Verbindung zu dem Gegenstand bekommen. Die Kinder wissen, was in der Box ist. Die Aufgabe besteht nun darin, einen bestimmten Gegenstand wieder aus der Box zu holen. Vielleicht ist Ihnen das Thema Naturerfahrung gerade wichtig, da die Kinder einen Waldausflug gemacht und Gegenstände gesammelt haben. Diese kommen nun in die Fühlkiste und die Kinder können die Naturmaterialien ertasten. Auch hier kann man die Kinder auffordern: „Hole bitte die Kastanie heraus.“ Geeignet ist auch das Thema Formen. Hier besteht die Möglichkeit alle Formen durcheinander in die Kiste zu legen. Die Kinder bekommen die Aufgabe: „Hole bitte etwas Rundes, Eckiges, Glattes, Raues etc. aus der Box!“ Auch geeignet sind Themenkisten. Also Kisten, in denen nur etwas Rundes, Eckiges etc. ist. Dann lautet die Aufgabe: „Erfühle etwas und sage mir bitte, was die gefühlt hast.“ Sie können auch hier die Gegenstände vorher besprechen, was besonders für die jüngeren Kinder einfacher und Erfolgversprechender ist.
Spannendes entdecken
Fühlkisten lassen sich gut in die tägliche Bildungsarbeit einbinden, um Themen zu vertiefen und die Sprache zu fördern. Natürlich können Sie die Boxen auch im Freispiel zur Verfügung stellen. Generell muss man darauf achten, dass in der Kiste keine Gegenstände sind, an denen sich die Kinder verletzen können. Dieses muss immer wieder kontrolliert werden. Wenn Sie Naturmaterialien verwenden, sollten Sie diese auch täglich auf Schimmel untersuchen. So haben die kleinen Entdecker immer wieder Spaß beim Erfühlen der verschiedenen Gegenstände. Hier finden Sie eine kleine Ideensammlung von Materialien, die Sie verwenden können.
- Rund: Bierdeckel, Flummi, Murmel, Knopf, Ball, Klebestift, Münze, Filmdose, Holzscheibe, Muggelstein
- Eckig: Würfel, Stein, Holzbauklotz, kleine Kiste, Kartenspielhülle, kleines Buch, Holzstern u. Ä.
- Unterschiedliche Formen: Puzzleteil, Legostein, Badeente, Zahnbürste, Spielzeugauto, Wäscheklammer, Schlüssel, Eisenbahnschiene
- Hart/weich/rau/glatt: Stein, Bürste, Stück Stoff, Moosgummi, kleines Stofftier, Schwamm, Fellstück, Eierkarton, Luftballon, Papier, Wellpappe
- Alltagsmaterialien: Löffel, Gabel, Messer aus Plastik, Buntstift, Wachsmalstift, kleine Spielfigur, Eisenbahnwagon, kleines Buch, Sandförmchen, Schneebesen, Zahnbürste, Radiergummi, Taschentücher, etc.
- Naturmaterialien: Stein, Tannenzapfen, Blätter, Moos, kleine Stöcke, Eicheln, Kastanien, Nüsse etc.
Kathrin Eimler, Autorin für Kita-Fach- und Praxisbeiträge, Kinderbuchautorin und Erzieherin, ehemals Fachkraft im Bundesprogramm Sprachkitas. www.kathrin-eimler.de
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