Macht auf die Kita – eine Praxisanleitung
Die Kitas öffnen wieder – Schritt für Schritt. Kommunen, Träger und Leitungen können diesen Weg nur gemeinsam gehen, davon sind unsere Autorinnen überzeugt. Sie haben eine Praxishandreichung verfasst, die es ermöglicht, ein individuelles Umsetzungskonzept zu entwickeln – und die über sich hinauszuwachsen kann.Text: Kariane Höhn und Ingrid Schulz
Bild: ©Daniel Day/GettyImages
Der Weg aus dem Shutdown und der Notbetreuung zurück in den Alltag ist für alle eine große Aufgabe. Kommunen, Träger, Leitungen und Teams sind besonders gefordert. Sie stehen vor der Aufgabe, Kita neu zu erfinden zwischen den Grundsätzen frühkindlicher Bildung und den aktuellen Vorgaben zum Umgang mit der Pandemie.
An Eckwerten zur Wiederaufnahme der Arbeit in den Kitas fehlt es nicht: reduzierte Gruppengrößen, verbesserte Fachkraft-Kind Schlüssel, veränderte Raumorganisation, Abstandsregeln und neue Tagesabläufe mit Essen und Toilettengang in Schichten – all das ist wichtig und hat Auswirkungen auf die Pädagogik. Eckwerte allein reichen aber nicht.
In dieser Situation ist es wichtig, die Situation der Kinder, Eltern und pädagogischen Fachkräfte in den Blick zu nehmen und zu schauen, was sie nach den Wochen zu zuhause mitbringen. Es geht darum, zu überlegen, wie dem Erlebten Raum gegeben werden kann. Hilfreich ist es, sich auf bewährte Beobachtungsverfahren zu besinnen, damit diese die Fachkräfte in der Wahrnehmung und ihrem Handeln stärken. Teamstrukturen zur Auswertung und Rückversicherung des Beobachteten müssen eventuell verändert oder neu eingeführt werden. Die Einhaltung formaler Vorgaben muss auch mal kritisch hinterfragt werden, wenn pädagogische und konzeptionelle Überlegungen dies erfordern. Mit andern Worten:
Alle sind gefordert, an der Entwicklung eines Umsetzungskonzepts mitzuarbeiten.
- die Kommune, indem sie trägerübergreifend gleichrangige Bedingungen für Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte in den Blick nehmen;
- der Träger, der gerade in der Krise seinem Namen alle Ehre machen kann und das Team mit intensiveren und veränderten Strukturen der verbindlichen Zusammenarbeit unterstützt, zum Beispiel mit der Einsetzung eines Corona-Teams,
- die Leitung in ihrer besonderen Führungsposition als Vorgesetzte, Ansprechpartnerin für Familien als Gestalterin und Managerin eines veränderten Alltags.
Die Bedingungen vor Ort sind höchst unterschiedlich, so dass jeder Träger, unter Beachtung der Betreuungsformen und der örtlichen personellen und räumlichen Gegebenheiten, sein Umsetzungskonzept auf den Weg bringen wird. Das Gelingen resultiert mit aus einer guten Abstimmung zwischen Träger und Leitung.
Wir haben eine Praxishandreichung verfasst, die sich auf unserem Erfahrungshintergrund als Abteilungsleiterin und Kita-Leitungund aufunserer Praxisals Fachreferentinnen in der Kommunalberatung stützt. Mit dieser Handreichung unterstützen wir Sie als Leitungen, Träger und Kommunen darin, ein Umsetzungskonzept für Ihr Haus zu gestalten. Sie können diese Handreichung kostenlos bei uns downloaden unter www.kariane-hoehn.de/aktuelles/ oder www.werkstattkitaqualitaet.de.
Wir wollen Sie mit unseren Impulsen unterstützen. In den kommenden Wochen werden wir die Handreichung fortschreiben, dabei Rückmeldungen aus der Praxis aufnehmen und so einen wachsenden Ideenpool mit Handlungsansätze aus der Praxis für die Praxis bereitstellen.
Wir freuen uns über Ihr Feedback zur Anwendung der Praxishandreichung. Sie erreichen unss über unsere Homepages oder per Mail unter post@kariane-hoehn.de und ingrid.schulz@email.de.
Kariane Höhn ist Diplom-Sozialpädagogin, systemische Coach (SG), Fachreferentin für Frühkindliche Bildungund in der Kommunal-und Organisationsberatungtätig.
Ingrid Schulz ist Begabtenpädagogin, Fortbildnerin im frühpädagogischen Bereich, Beratung und Begleitung von Teams und Multiplikatorin für Bildungs-und Lerngeschichten.
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