23.08.2019
Miriam Pohl ©Tara Moore/GettyImages
Redaktion

Kompetenzen und Führungsstil – Ihre Rolle als Kita-Leitung

Aus dem Team in die Leitungsposition – ein Karrieresprung, der viele Emotionen bei allen Beteiligten hervorruft. Sie als Leitung stehen vor der Herausforderung, sich in Ihrer neuen Rolle zurechtzufinden. Auch Ihr Team muss diesen Rollenwandel annehmen und mittragen. Der Beitrag fasst Ihre benötigten Kompetenzen als Kita-Leitung zusammen und außerdem, zwischen welchen Führungsstilen grundsätzlich unterschieden wird.

Text: Miriam Pohl
Bild: ©Tara Moore/GettyImages

Sie möchten Kita-Leitung werden?

Die Leitungsposition in einer Kindertagesstätte zu übernehmen, ist eine neue Herausforderung. Sie tragen Verantwortung und es werden erweiterte Kompetenzen erwartet. Sollten Sie für sich bereits die Entscheidung getroffen haben, die Leitung einer Einrichtung zu übernehmen, dann nutzen Sie die folgenden Ausführungen dazu, Ihr Wissen aufzufrischen. Stehen Sie noch vor dieser Entscheidung, können Ihnen die folgenden Punkte helfen, für sich Klarheit darüber zu gewinnen, ob Sie diesen Schritt gehen möchten.

Kompetenzen einer Führungspersönlichkeit

Als Kita-Leitung sollten Sie grundsätzlich über ein hohes Maß an Ich-, Sach- und Sozialkompetenzen verfügen. Was bedeutet dies konkret?

Was sind Ich-, Sach- und Sozialkompetenzen?

1) Ich-Kompetenzen

Ich-Kompetenzen sind persönliche Kompetenzen. Hierzu zählen zum Beispiel das Bewusstsein über die eigenen Stärken und Schwächen, die Fähigkeit, sich mit seiner individuellen Persönlichkeit und seinen Werten in die Arbeit einzubringen, Verantwortungsbewusstsein, die Strukturierung des eigenen Handelns, also zielgerichtet und organisiert vorzugehen, sowie die Bereitschaft zur Selbstreflexion.

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2) Sachkompetenzen

Sachkompetenzen sind fachliche Kompetenzen, die man sich im Laufe seines Lebens zur Ausübung einer Tätigkeit angeeignet hat. Dazu gehört zunächst natürlich ein geeigneter Berufs- oder Studienabschluss. Darüber hinaus zählt Wissen in den verschiedenen Bereichen des Berufsfeldes, wie zum Beispiel pädagogisches Wissen, das Wissen in den Bereichen Qualitätsmanagement, Arbeitsrecht, Methodenkompetenz sowie Personalführung oder aber Kundenorientierung. Weitere Anforderungen, die der Träger an die Kita-Leitung stellt, finden sich in einer Stellenbeschreibung.

3) Sozialkompetenzen

Zu den Sozialkompetenzen gehören alle Kompetenzen, die sich auf das menschliche Miteinander beziehen – demnach also beispielsweise Empathie und Einfühlungsvermögen sowie die Kommunikationsfähigkeit.

Natürlich müssen Sie als zukünftige Leitung nicht alle Kompetenzbereiche perfekt beherrschen. Es geht vielmehr darum, sich die Anforderungen bewusst zu machen. Als Leitung sollten Sie die Motivation mitbringen, sich und Ihre Kompetenzen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. So führen Sie Ihre Einrichtung erfolgreich.

Unterschiedliche Führungsstile als Kita-Leitung

Es lassen sich verschiedene Führungsstile unterscheiden, die im Folgenden beschrieben werden.

Drei unterschiedliche Führungsstile

Nach Kurt Lewin lassen sich drei verschiedene Führungsstile unterscheiden:

Der autoritäre Führungsstil

Bei der autoritären oder auch hierarchischen Führung geht es um klare Anweisungen. Als Kita-Leitung behalten Sie die Kontrolle und die Mitarbeiterinnen führen definierte Aufgaben oder Zielvorgaben aus. So können Entscheidungen schnell getroffen und umgesetzt werden. Die Kompetenzbereiche sind klar definiert. Nachteile: Die Selbstständigkeit und Eigeninitiative der Mitarbeiterinnen geht verloren. Die Kompetenzen des Teams werden nicht voll ausgeschöpft. Ebenfalls kann es zu Unzufriedenheit und Motivationslosigkeit bei einzelnen Teammitgliedern kommen, da sie sich und Ihre Ideen nicht wertgeschätzt fühlen beziehungsweise Entscheidungen aufgrund von mangelnder Transparenz nicht nachvollziehen können.

Der demokratische Führungsstil

Der demokratische oder auch kooperative Führungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass Sie mit Ihrem Team an einem Strang ziehen, gemeinsam Verantwortung übernehmen, Aufgaben delegieren und Ihre Mitarbeiterinnen wahrnehmen. Partizipation ist hier ein wichtiges Schlagwort. Als Leitung fordern und fördern Sie Ihre Mitarbeiterinnen, motivieren sie und schätzen ihre Kompetenzen. Es geht also um gegenseitigen Respekt. Als Leitung bedeutet dies keinesfalls, dass Sie die Verantwortung komplett abgeben. Auch bei diesem Führungsstil, halten Sie die Zügel in der Hand, geben Ihren Mitarbeiterinnen aber mehr Spielraum zur Partizipation.

Nachteile: Durch gemeinsame Entscheidungsfindungen kann es oft viel Zeit in Anspruch nehmen, eine gemeinsame Lösung zu finden, vor allem, wenn es sich um ein sehr großes Team handelt und verschiedene Meinungen aufeinandertreffen. Dann kann es dazu kommen, dass Entscheidungen vertagt werden, es zu Verschiebungen im Terminplan kommt und so Unzufriedenheit bei den Kolleginnen, den Familien oder dem Träger entsteht.

Der Laissez-faire-Führungsstil

Der Laissez-faire-Führungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass Sie als Kita-Leitung fast gänzlich auf Vorgaben verzichten. Es fehlen konkrete Zielformulierungen. Sie lassen Ihren Mitarbeiterinnen viele Freiheiten. Diese bestimmen ihre Handlungen und die Organisation Ihres Aufgabenfeldes selbst, was die Eigeninitiative zunächst stärkt.

Nachteile: Es unterbleiben zielgerichtete Maßnahmen zur Steigerung der Motivation der Mitarbeiterinnen. Sie erhalten nur auf konkrete Nachfrage Ihre Unterstützung oder aber ein Feedback, was sich nachteilig auf die Arbeit und die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen auswirken kann. Setzen Sie sich mit Ihrem Führungsstil auseinander und reflektieren Sie diesen regelmäßig.

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